Zur Problembehandlung bei Übergewicht
Wer kennt denn das Problem Übergewicht nicht? Nur sehr wenige von uns neigen eher nicht zum Ansetzen von Fett. Zwar ist der asketische Typ in unserer Wohlstandsgesellschaft durchaus noch vertreten, doch ist er definitiv in der Minderheit. Es gibt immer weniger Menschen, die ohne bewusstes Zutun, ohne Einschränken beim Essen oder ohne gezielte körperliche Bewegung schlank und rank sind. In der Regel ist es genau anders: Verhält man sich „normal“, wie die meisten anderen, d.h. isst man das, was einem das Gefühl sagt und bewegt man sich etwa so, wie es im Alltag notwendig ist, dann müssen die meisten von uns beim Blick in den Spiegel oder auf die Waage feststellen, dass das Gewicht bereits einen bedenklichen Stand erreicht hat.
Warum setzt der Mensch Fett an?
Den Menschen gibt es als homo sapiens bereits seit mehr als 80.000 Jahren, und er ist von seinen Genen her auch heute praktisch unverändert. Und in all dieserZeit war Nahrung eine absolute Mangelware. An sie heranzukommen war in Vorzeiten äusserst schwierig und aufwändig. Die Hauptbeschäftigung unserer Vorfahren war daher das Beschaffen von Nahrungsmitteln. Essbares war wertvoll! Selbst in Europa waren Hungersnöte bis in die Neuzeit hinein keine Seltenheit. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts gab es z.B. in Irland infolge der Kartoffelfäulnis eine Hungerkatastrophe mit über einer Million Toten! Und selbst in heutiger Zeit mangelt es leider noch einem viel zu grossen Teil der Erdbevölkerung selbst an den grundlegenden Nahrungsmitteln, und das nicht nur in Krisenregionen. Genügend Essen zu haben, war keine Selbstverständlichkeit, und sie ist es auch heute nicht!
Der Mensch konnte in den letzten Zehntausenden von Jahren nur darum überleben, weil es in seinem Körper ein genetisch bedingtes Programm gibt, das dem Hirn suggeriert: Sobald etwas zu essen hast, dann iss davon so viel du kannst, denn es ist ungewiss, wann du wieder etwas zu essen bekommen wirst! Entsprechend ist unser Körper auch heute so ausgelegt: Er ist bestrebt, möglichst viel Nahrung aufzunehmen. Und wenn Essen im Überfluss da ist, dann legt er Reserven in Form von Fett an. Je mehr Fett angelegt werden konnte, umso grösser waren früher die Möglichkeiten und Chancen, Zeiten mit Nahrungsmangel zu überbrücken. Diese Strategie funktionierte über die vergangenen Jahrtausende hinweg sehr gut – sonst hätte die Menschheit womöglich nicht überlebt.
Der Überfluss an Nahrungsmitteln
Seit dem 20. Jahrhundert ist die Industriegesellschaft aber mit einem ganz neuen Phänomen konfrontiert: Durch Mechanisierung der Landwirtschaft, durch Arbeitsteilung und durch Einsatz von Kunstdünger gibt es nicht nur nicht nur genug Grundnahrungsmittel, sondern es gibt sie in den Wohlstandsgesellschaften inzwischen in auch zu erschwinglichen Preisen. Doch da wir immer noch die gleichen Gene haben wie unsere Vorfahren vor Zehntausenden von Jahren, kehrt sich das in unserem Körper eingebaute Programm, das auf Mangel an Nahrungsmitteln eingestellt ist (und uns dadurch das Überleben garantiert hat), inzwischen ins Gegenteil. Der Körper ist darauf eingestellt, zu horten – und darum hortet er auch. Und weil mehr als unbedingt benötigt da ist, nehmen wir meistens mehr als notwendig von dieser, überall verfügbaren Nahrung auf. Zwar regeln Hungergefühl und Appetit in gewissem Masse die Menge der aufgenommenen Nahrung.
Doch unser Hungergefühl wird oftmals von Anreizen wie z.B. besonders lecker zubereiteten, wohlduftenden Gerichten überlistet, so dass permanent der Anreiz da ist, mehr zu essen, als man eigentlich möchte.
Hand in Hand mit dieser Entwicklung nimmt bei Vielen auch die Bequemlichkeit zu. Was früher zu Fuss erledigt werden musste, wird heutzutage oft durch den Einsatz des Autos erleichtert. Viele von uns bewegen sich weniger, als es gut wäre, bedingt z.B. durch Bürotätigkeiten oder anderen Sitz-Berufen. So kommt es, dass inzwischen ein guter Teil der Bevölkerung der westlichen Länder nicht nur infolge der guten Ernährung, sondern auch bedingt durch Bewegungsmangel mit Übergewicht zu kämpfen hat.
Einfache Gegenmittel: Mass halten und Bewegung
Bereits seit den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts setzten Gegenbewegungen ein: Die einen zielten auf eine bewusste, gesunde Ernährung hin, die anderen strebten Fitness an. Heute gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Ansätzen zur richtigen Ernährung – man denke nur an die diversesten, allgegenwärtigen Diätratschläge in den Zeitschriften oder an die, wie Pilze aus dem Boden schiessenden Ernährungsberatungsstellen. Vieles, was man an Ernährungsratschlägen so liest, ist eine gute Orientierungshilfe zu einer bewussten, gesunden Ernährung. Den Königsweg, den einzig richtigen Weg gibt es dabei sicher nicht. Vielmehr können auch unterschiedliche Vorgehensweisen zu einem guten Ergebnis führen, vorausgesetzt es werden einige grundlegende Prinzipien befolgt. Und wer durch sportlichen Einsatz sein Outfit schlank und rank halten möchte, hat heute diverse Alternativen, vom Jogging bis zum Gang ins Fitnessstudio, um den lästigen Pfunden beizukommen.
Wenn Übergewicht vorliegt, ist der erste Ansatz immer eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Die zweite Massnahme, die unbedingt parallel dazu erfolgen muss, ist eine angemessene körperliche Betätigung, sei es Fitnesstraining, moderater Sport oder eine regelmässige Bewegung. So kann man durch ganz einfache Mittel das Gewicht nach und nach einigermassen in Kontrolle bekommen.
Was tun gegen Fettpolster?
Oft hat sich das Fett aber an Körperstellen angesetzt, an denen es nur sehr schwer wieder wegzubekommen ist. Fett ist nämlich eine Reserve des Körpers für schlechte Zeiten, und die tastet er nur im allerärgsten Notfall an! Es sind ganz bestimmte Stellen des Körpers, an denen sich die Fettpolster hartnäckig halten können, trotz gesunder Ernährung und trotz Sport. In solchen Fällen kann durch Fettabsaugung (Liposuction) abgeholfen werden.