Hyaluronsäure – ein wichtiger Baustoff im Bindegewebe der Haut

Hyaluronsäure – ein wichtiger Baustoff im Bindegewebe der Haut

Der Begriff Hyaluronsäure wird wahrscheinlich bei Vielen zuerst mit Präparaten, die in der kosmetischen Dermatologie zum Unterspritzen eingesetzt werden, assoziiert. In der Tat ist Hyaluronsäure der wichtigste Bestandteil der heutzutage üblicherweise verwendeten Filler. Doch es handelt sich dabei gleichzeitig auch um einen körpereigenen, natürlichen Baustoff, der in beinahe identischer Form beim Menschen und den meisten Tierarten anzutreffen ist. Hyaluronsäure ist ein Hauptbestandteil des Bindegewebes. Unsere Lederhaut besteht aus einer extrazellulären Matrix, die von einem dichten Netz von Kollagenfasern durchwoben ist. Den Raum innerhalb dieses Netzes füllt Gewebsflüssigkeit aus. Und hier kommt die Hyaluronsäure ins Spiel: Sie ist es, die diese Gewebsflüssigkeit an sich bindet und somit in der Matrix festhält. Hyaluronsäure hat die Fähigkeit, das bis zu 4.000-fache ihrer eigenen Masse an Wasser an sich zu binden. So genügen bereits sehr geringe Mengen dieses organischen Stoffes, um eine substanzielle Masse an Flüssigkeit innerhalb des Bindegewebes einzufangen.

Was ist Hyaluronsäure?

Das Wort „Säure“ in ihrem Namen führt einigermassen in die Irre. Genau betrachtet ist sie keine richtige Säure, denn schliesslich hat sie einen basischen PH-Wert von etwa 7,2. Hyaluronsäure ist vielmehr ein Polysacharid, ein Polymer. Ihre Moleküle bilden extrem lange Ketten von Disaccharid-Einheiten. Tritt Hyaluronsäure mit anderen Stoffen wie Salzen oder Wasser in Berührung, so entstehen Wechselwirkungen. Infolge dieser Interaktionen bewirkt die Hyaluronsäure, dass Flüssigkeit und Salze beisammengehalten werden und den extrazellulären Raum auszufüllen. Sie lässt sich aber nicht nur in der Haut, sondern auch an vielen anderen Stellen im Körper nachweisen. Sie dient als Schmiermittel in den Gelenken und ist z.B. im Glaskörper des Auges sowie in den Muskeln anzutreffen. Man hat ausgerechnet, dass im menschlichen Körper durchschnittlich allenfalls 15 Gramm Hyaluronsäure enthalten sind. Das klingt nach wenig. Doch zieht man bei diesem Wunderstoff seine Fähigkeit zur Speicherung von Flüssigkeit in Betracht, so lässt sich leicht nachrechnen, dass diese gering erscheinende Menge ein Volumen von bis zu 60 Liter Wasser binden kann!

Was Hyaluronsäure in der Haut bewirkt

Der menschliche Körper baut mit dem Altern kontinuierlich die Baustoffe im Gewebe ab, und das schneller, als diese durch Wachstum und Regeneration ersetzt werden können. Auch der Anteil an Hyaluronsäure wird in der Haut nach und nach geringer. Wenn die Haut mit fortschreitendem Alter dünner und substanzärmer, schliesslich durchscheinend, welk und pergamentartig wirkt, liegt das auch am Verlust an Hyaluronsäure. Fehlt es nämlich an diesem wichtigen Bestandteil im Bindegewebe, so kann die Gewebsflüssigkeit nicht in genügendem Umfang im extrazellulären Raum festgehalten werden. Die Folge sind Runzeln und Falten. Verstärkt wird dieser Effekt auch durch die nachlassende Elastizität des Kollagenfasergeflechtes. Fügt man nun der Haut ein Präparat, das Hyaluronsäure enthält, hinzu, so wird die Haut wieder praller, fester und straffer: Sie quillt durch das gebundene Wasser. Die Hyaluronsäure bewirkt, dass sich der Raum im Bindegewebe wieder mit Gewebsflüssigkeit auffüllt. Dadurch wird die Hautoberfläche automatisch nach aussen gedrückt: Falten verschwinden, Volumen wird erkennbar. Dabei ist das Binden von Wasser nicht die einzige physiologische Eigenschaft der Hyaluronsäure! Sie beeinflusst darüber hinaus die Durchlässigkeit innerhalb der Zellen, sie fördert die Wundheilung und begünstigt insgesamt das Zellwachstum. Somit ist sie an der Regeneration er Haut beteiligt.

Wie wird Hyaluronsäure hergestellt?

Hyaluronsäure, die der Haut in Form von Fillern zugeführt wird, stellt man heutzutage auf biotechnologischem Wege her. Noch vor etwa zwei Jahrzehnten wurde sie mühsam aus tierischen Geweben synthetisiert. Das hatte den Nachteil, dass die so gewonnene Substanz auch nach sehr intensiver Reinigung trotzdem noch Spuren von tierischem Eiweiss enthielt, die nicht selten ausreichten, um Allergien auszulösen. Mittlerweile ist die Biotechnik aber so weit vorangeschritten, körperidentische Hyaluronsäure in sehr hoher Reinheit herzustellen. Der Endotoxingehalt (der Anteil an Verunreinigungen) unterschreitet dabei den Richtwert von 0,05 E.U./mg deutlich, und der Eiweissgehalt ist in den meisten Fällen so gering, dass er praktisch nicht mehr nachweisbar ist. Der Reinheitsgehalt der auf diese Weise erhaltenen Hyaluronsäure wirkt sich sehr günstig auf die Verträglichkeit des medizinischen Produktes aus: Reaktionen des Immunsystems auf solche Präparate können ausgeschlossen werden. Und um die Wirkung der Filler zu verbessern, ist man dazu übergegangen, die Hyaluronsäure-Molekülketten miteinander zu verbinden und sie dadurch zu stabilisieren. Vernetzte Hyaluronsäure wird vom Körper viel langsamer abgebaut als solche, die die Form von Einzelketten hat. Dadurch wird auch der in der Haut erzielte Effekt länger anhalten.

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