Wie man Gewichtszunahme nach Rauchstopp umgehen kann

Wie man Gewichtszunahme nach Rauchstopp umgehen kann

Dass das Aufgeben des Zigarettenrauchens sich für den Körper lohnt und ihm guttut, muss hier nicht näher erörtert werden. Bekanntlich sinkt das Erkrankungsrisiko an Herz-und Kreislauferkrankungen (nach 2 Jahren um 35 %) und die Gefahr, an Krebs zu erkranken nimmt ebenfalls sehr deutlich ab. Exraucher werden wieder leistungsfähiger, und auch ihr Aussehen verbessert sich: Verfärbungen der Finger und der Zähne gehen zurück, die Haut glättet sich und sieht wieder frischer aus. Leider ist das Aufgeben des Rauchens aber oft mit einer Gewichtszunahme verbunden.

Exraucher nehmen zu

Im Schnitt nehmen 80 % der Personen, die das Rauchen aufgegeben haben, in den ersten zwei Jahren etwa 4,5 kg zu: Frauen etwas mehr als Männer. Danach bleibt bei Vielen das Gewicht relativ konstant. Etwa 13 % der Männer und 10 % der Frauen nehmen nach Aufgabe des Rauchens aber wesentlich deutlicher zu, und zwar 13 kg und mehr. Natürlich gibt es andererseits auch Aufhörer, die ihr Gewicht halten können oder es sogar noch reduzieren.

Woran liegt die Gewichtszunahme?

Folgende Faktoren können das Zunehmen beeinflussen:
  • Die Geschmackszellen regenerieren sich, man schmeckt Speisen und Aromen wieder intensiver. Das beeinflusst sicher bei Vielen eine vermehrte Nahrungsaufnahme.
  • Nikotin ist ein Appetitzügler. Sein Fehlen bewirkt einen verstärkten Appetit. Ohne das appetithemmende Nikotin wird daher in der Regel auch mehr gegessen als vorher.
  • Nikotin schüttet ausserdem Glückshormone aus. Ohne Nikotin fehlen diese dem Körper. Er holt sie sich durch vermehrtes Essen, vor allem von Süssigkeiten.
  • Exraucher essen nicht nur mehr, sondern sie verbrauchen auch weniger Kalorien als Raucher, und das bei gleicher körperlicher Aktivität: Raucher verbrennen angeblich bis zu 250 Kalorien pro Tag mehr als Nichtraucher.

Das Rauchen und die Verdauung

Aber verbrennen Raucher wirklich mehr Energie? Erwiesen ist, dass der Grundumsatz an Nahrung, d.h. die Summe der darin enthaltenen, verwertbaren Energie bei Rauchern höher ist als bei Nichtrauchern. Lange wurde gerätselt, weshalb das so ist. Es wurde inzwischen herausgefunden, dass es nicht etwa daran liegt, dass der Raucher mehr Energie verbraucht, sondern vielmehr daran, dass die Nährstoffverwertung bei Rauchern schlechter ist als bei Nichtrauchern, dass sie bei gleicher Nahrung also weniger Energie aus der Nahrung herausholen können. Infolge des Rauchens hat sich bei ihnen eine spezifische Darmflora gebildet, die sich nach Rauchstopp langsam wieder veränder, regeneriert. Es vermehren sich dabei genau die Bakterientypen, die der Nahrung mehr Energie entziehen können: die Bakterienstämme Proteobacteria und Bacteroidetes. Diese Stämme sind effizienter als diejenigen, die den Darm von Rauchern besiedeln, und sie führen dem Körper bei gleicher Nahrung mehr Energie zu.

Was lässt sich für das Halten des Gewichts tun?

Zu empfehlen ist zunächst eine vermehrte körperliche Aktivität, die regelmäßig stattfinden sollte. So kann man seine Bewegungsgewohnheiten ändern, indem man z.B. bewusst Treppen steigt anstatt mit dem Aufzug zu fahren, oder für kürzere Strecken das Fahrrad anstelle des Autos benutzt.
Vermehrte Bewegung ist übrigens auch während der Entwöhnungsphase eine wichtige Unterstützung für den Körper, um die Entzugserscheinungen und Entwöhnungssymptome abzumildern.
Die Umstellung der Ernährung auf viel Obst und Gemüse, d.h. auf Nahrungsmittel mit wenigen Kalorien ist hilfreich. Füllt man sich damit den Magen, wird ein Sättigungsgefühl erzeugt und der Appetit wird dadurch unterdrückt. Von strengen Diäten ist hingegen abzuraten.
Günstig wirkt sich auch aus, wenn man sich auf die Vorteile des Rauchstopps konzentriert und mit einer positiven Einstellung an die Sache herangeht. Eine solche Grundhaltung wirkt sich sehr oft vorteilhaft auch auf das Halten des Gewichtes aus.
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