Der Einsatz von Mesotherapie in der kosmetischen Dermatologie
Der Mesotherapie haftet sicherlich zu Unrecht ein etwas esoterischer Ruf an, ähnliche wie das bei der Akupunktur oder der Homöopathie der Fall ist. Dabei sind die mit Mesotherapie erzielten Erfolge messbar und medizinisch nachgewiesen, und sie beruhen auf sicheren, wissenschaftlich untermauerten Erkenntnissen. Allerdings fehlen gegenwärtig noch klinische Studien, die eine Wirksamkeit der Mesotherapie eindeutig belegen. Gleichwohl handelt es sich um eine komplementäre, begleitende Behandlungsform mit erwiesenen Ergebnissen, die zum Nutzen der Patientinnen und Patienten fortwährend erweitert und verbessert wird.
Was ist Mesotherapie?
Der Name leitet sich aus der Embryologie her. Das Mesoderm ist eines der Keimblätter, aus denen sich im Verlauf der Ontogenese der Fötus entwickelt. Aus dem Mesoderm entsteht neben anderen Organsystemen letztlich auch die Haut. Indem in tiefe Schichten der Haut eingegriffen wird, lassen sich gezielt sehr nützliche Wirkungen erzielen: Seien es Massnahmen gegen Phlebitis (Gefässentzündung), gegen Wundheilungsstörungen oder bei Ulkus (Geschwür), seien es Behandlungsansätze bei Cellulite, Akne oder bei Narben und Dehnungsstreifen. Mesotherapie ist zumeist eine ergänzende, komplementäre Behandlungsform, die die Ergebnisse einer vorangegangenen oder parallel verlaufenden Therapie verbessert. Es ist kein radikaler Eingriff mit schnellem Erfolg, sondern vielmehr eine aufbauende Methode, die in mehreren kleinen Schritten vorgenommen wird, und die dadurch zwar langsam, dafür aber kontinuierlich und nachhaltig wirkt.
Wie funktioniert Mesotherapie?
Entwickelt wurde die Methode in den 1960er Jahren in Frankreich, und sie breitete sich vorwiegend in den romanisch-sprachigen Ländern aus. Bei Mesotherapie handelt es sich um eine Punktion gepaart mit der dem Injizieren von Wirkstoffen in tiefere Hautschichten, also gleichermassen um eine Injektionsakupunktur. In der Tiefenwirkung liegt die Entfaltungskraft dieser Methode: Einerseits werden durch das Setzen der Nadeln unter anderem Endorphine und gefässaktive Substanzen freigesetzt. Dazu werden gezielt Kombinationspräparate eingespritzt, die z.B. Hyaluronsäure, Vitamine, Mineralien oder auch Frischzellen enthalten können. Bezweckt werden eine Stimulation sowie eine Regeneration des Gewebes. Dabei wird ein aufbauender Prozess angestossen, im Verlauf dessen sich die Haut in ihren tieferen Schichten verjüngt. Bei Anwendung von Mesotherapie setzen Mechanismen ein, wodurch sich die Mikrozirkulation verbessert, das neurovegetativen Systems reguliert sowie eine lokale Immunmodulation in Gang gesetzt wird.
Wie wird Mesotherapie in der dermatologischen Kosmetik eingesetzt?
Wie bereits erwähnt, ist Mesotherapie eine begleitende Behandlungsmassnahme, deren Wirkung erst nach und nach einsetzt. Zumeist wird sie daher zur Unterstützung und zur Verbesserung der Ergebnisse anderer Behandlungen oder Eingriffe eingesetzt. Anders als bei Cremen, die nur oberflächlich wirken, tritt bei Mesotherapie eine erkennbare Tiefenwirkung ein. Der aufbauende Effekt wirkt vorbeugend gegen Alterung. Kombiniert wird die Methode z.B. auch mit Peeling, wobei man dann von „Meso-Peeling“ spricht. Mesotherapie muss regelmässig wiederholt werden: Meist sind es Zyklen von etwa vier Behandlungen im Abstand von 3 – 4 Wochen. So wird ein fortlaufender Regenerationsprozess eingeleitet, der eine deutlich sichtbare Anti-Age-Wirkung zur Folge hat.