Für viele der kleinen Eingriffe in der kosmetischen Dermatologie, z.B. bei Unterspritzungen in der Faltentherapie, ist keine Narkose notwendig. Eine Lokalbetäubung ist in bei solchen Behandlungen in den meisten Fällen nicht erforderlich. Anders ist es hingegen bei Behandlungsformen und bei Massnahmen, die Schmerzen verursachen können, oder gar bei operativen Eingriffen. Hier muss ein geeignetes Konzept zur Schmerzlinderung aufgestellt werden, das sich jeweils an der Art und Weise des Behandlungsablaufs richtet. Dabei steht natürlich die Schmerzvermeidung für den Patienten im Vordergrund. Zusätzlich verkürzt aber eine adäquate Anästhesie zumeist auch den Eingriff selber, weil der behandelnde Arzt dann nicht so sehr Rücksicht auf eventuell auftreten könnende Schmerzen Rücksicht nehmen muss, sondern sich voll auf die operativen und therapeutischen Massnahmen konzentrieren kann. Das geht am besten, wenn ein zweiter Arzt zugegen ist, ein Anästhesiologe, der allein für die Narkose zuständig ist und sich um den stabilen Allgemeinzustand des Patienten kümmern kann.
Welches ist der Ablauf?
Im Beratungsgespräch wird erörtert, welche Art von Eingriff vorgenommen werden soll und wie er ablaufen wird. Schon zu diesem Zeitpunkt kristallisiert sich heraus, ob eine Narkose sinnvoll sein kann und um welche Art von Anästhesie es gegebenenfalls gehen wird. Vor dem Eingriff selber findet dann mit dem Anästhesiearzt ein weiteres Vorgespräch statt. Er klärt auf und schlägt das geeignete Narkoseverfahren vor. Dieses Verfahren richtet sich vor allem nach Art und nach Dauer des Eingriffes. Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist auch die körperliche Verfassung des Patienten. Eine gründliche Anamnese ist darum unerlässlich. Vorerkrankungen und auch die Frage, ob Medikamente eingenommen werden, die eventuell Wechselwirkungen mit der Anästhesie zur Folge haben können, werden berücksichtigt. Der Anästhesist stimmt die Narkose nach all diese Kriterien individuell auf den Patienten ab. Währen der Operation ist er ständig zugegen, überwacht lebenswichtige Körperfunktionen wie Atmung, Kreislauf und Stoffwechsel. Durch dieses Monitoring kann er sofort auf Erfordernisse oder auf eintretende Veränderungen reagieren. Auch nach der OP, im Aufwachraum, ist der Narkosearzt weiterhin zugegen und betreut den Patienten bis zu seiner Entlassung nachhause.
Welches sind optionale Narkoseverfahren?
Die Lokalanästhesie wurde bereits erwähnt. Bei Liposuctionen in kleineren Regionen erübrigt sich manchmal eine Anästhesie, weil die eingespritzte Tumeszenzlösung Mittel enthält, die schmerzlindernd wirken. Darüber hinaus gibt es graduell unterschiedliche Möglichkeiten zur Schmerzverminderung. Zu nennen wäre da z.B. eine Teilnarkose, die bei Eingriffen an Armen oder an Beinen in Form einer Regionalanästhesie zum Einsatz kommen kann. Dann gibt es den sogenannten „Dämmerschlaf“, eine Kombination aus einer Allgemein- und aus einer Regional- oder Lokalanästhesie. Dabei ist der Patient zwar noch bei Bewusstsein, doch er bekommt das Geschehen nur am Rande mit. Die wirkungsvollste Massnahme zur Schmerzvermeidung ist die Vollnarkose (oder Allgemeinanästhesie). Es handelt sich dabei aber auch um einen sehr radikalen Eingriff in die Körperfunktionen, mit einem entsprechend höheren Risiko. Die Überwachung durch einen erfahrenen Anästhesisten wird dieses Risiko jedoch maximal herabsenken.
Welches Ziel setzt sich eine gute Narkose?
Voraussetzung bei einer Narkose ist sicherlich die Einbeziehung möglicher Begleiterkrankungen, um einen sicheren Ablauf zu erreichen und um vermeidbare Nebenwirkungen und Risiken von vorneherein auszuschliessen. Oberster Zweck einer Narkose ist dann natürlich die zuverlässige Ausschaltung von Schmerzen. Ausserdem wird durch die Narkose angestrebt, dem Operateur bestmögliche Operationsbedingungen zu ermöglichen, was wiederum dem Patienten zugutekommt: Infolge einer verkürzten Operationszeit kann die Behandlung in der Regel ambulant erfolgen - der Patient kann meistens noch am gleichen Tag nachhause gebracht werden. Ein wichtiges Ziel einer guten Narkose ist auch, möglichst wenig oder sogar keine Nebenwirkungen auszulösen. Hier ist die Kunst des Anästhesisten gefragt, der den Ablauf plant, die geeigneten Narkosewirkstoffe auswählt und die Anästhesie überwacht. Dabei muss er im Auge behalten, genügend Narkosemittel einzusetzen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen, aber nur so viel davon zu verabreichen, um nach Abschluss der Operation auch ein schnelles Nachlassen der Narkosewirkung herbeiführen zu können. So ist der Kreislauf weniger belastet und kann sich nach der OP rascher wieder stabilisieren. All dieses hat unser Ärzteteam im Blickfeld, um einen reibungslosen Ablauf bei einer Fettabsaugung sicherzustellen und dadurch eine optimale, ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten.