Die Liposuction ist ein operativer Eingriff. Bei einer Operation lassen sich Risiken zwar sehr stark herabsetzen, doch lassen sie sich nicht völlig ausschliessen. Selbstverständlich wird der behandelnde Arzt in der Praxisklinik danach trachten, Risiken möglichst gering zu halten: Sei es, dass er sich bereits bei der Voruntersuchung ein umfassendes Bild über den Gesundheitszustand des Patienten macht und dadurch seine Behandlungsschritte so steuert, dass gesundheitliche Gefahren vermieden werden können, sei es, dass bei der OP rigorose Hygienemassnahmen nach dem neuesten medizinischen Standard getroffen werden. Es darf auch als selbstverständlich angenommen werden, dass der behandelnde Arzt sich ein hinreichend grosses Fachwissen zur Durchführung einer Fettabsaugung angeeignet hat, dass er die Techniken perfekt beherrscht und dass er bereits Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt hat. Dies alles sollte Voraussetzung sein um den reibungslosen Ablauf einer Fettabsaugung sicherzustellen.
Arten der Komplikationen
Immer dann, wenn ein Eingriff nicht nach Wunsch bzw. nicht wie geplant verläuft, kann von einer Komplikation gesprochen werden. Weil sowohl die Ausgangslage als auch die persönliche Konstitution der Patienten individuell unterschiedlich sind, wird auch der Eingriff jeweils auf diese individuellen Merkmale angepasst. Der Behandlungserfolg hängt dabei vom Zusammenspiel vieler Faktoren ab. Wenn die Operation ohne Zwischenfälle abläuft, die Heilung reibungslos vonstattengeht, jedoch das Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfällt, kann man unter ästhetischem Aspekt von einer Komplikation sprechen. Wenn es sich bei den auftretenden Problemen hingegen Begleiterscheinungen des chirurgischen Eingriffs handelt, spricht man von chirurgischen Komplikationen.
Ästhetische Komplikationen:
Sobald das Resultat einer Fettabsaugung signifikant von dem vor dem Eingriff definierten Ziel abweicht, handelt es sich um eine ästhetische Komplikation. Zur Beurteilung des Ergebnisses spielt immer die subjektive Wahrnehmung mit, und es ist praktisch unmöglich, das Resultat völlig objektiv zu bewerten. Geringe Abweichungen vom Behandlungsziel liegen also im Ermessen des Betrachters. Wenn durch den Eingriff jedoch die Körperkontur augenfällig ein störendes, unharmonisches Bild abgibt, kann von ästhetischer Komplikation gesprochen werden, wobei die Grenzen zwischen noch tolerablem und bereits nicht mehr akzeptablem Erscheinungsbild fliessend sind. Unter diese Kategorie fallen weniger die Unterkorrekturen, also wenn zu wenig abgesaugt worden ist – denn bei einer Liposuction sind dem Arzt objektive Obergrenzen gesetzt; er darf aus gesundheitlichen Gründen eine gewisse Höchstmenge abgesaugter Fettmasse nicht überschreiten. Gravierender sind Auffälligkeiten wie offensichtliche Asymmetrien, Dellenbildungen oder Stufenbildungen, die durch wenig fachgerechtes Vorgehen bei der Fettabsaugung entstehen können. Ausserdem kann es zu Hyperpigmentierungen kommen, also zum Auftreten von dunklen Hautflecken, die sich nur schwer zurückbilden.
Chirurgische Komplikationen:
Dies sind direkte Auswirkungen des chirurgischen Eingriffes bei einer Fettabsaugung. Es sind also Folgen der Operation selbst. Relativ häufige, jedoch harmlose chirurgische Komplikationen sind Hämatome, also Einblutungen ins Gewebe, die durch Verletzungen kleiner Blutgefässe während der Operation zwangsläufig entstehen. Kleine Hämatome bilden sich schnell wieder zurück, grössere werden entsprechend langsamer resorbiert und abgebaut. Schwerwiegender sind Infektionen und Infekte, also Entzündungen durch Mikroorganismen, die die Heilung behindern und die unbehandelt gefährlich werden können. Ausserdem können Hautnekrosen entstehen, wenn Hautzellen oder ganze Hautabschnitte absterben. Lebensbedrohlich können Perforationsverletzungen werden. Blutgerinnsel, die in die Blutbahn gelangen, können Thrombosen oder Embolien auslösen, die ebenfalls lebensbedrohliche Folgen haben können. Diese Komplikationen sind bei einer Fettabsaugung jedoch sehr selten und treten allenfalls vereinzelt auf.
Wie lassen sich Risiken herabsetzen?
Wichtig ist die Risikoabschätzung bei der Voruntersuchung im Beratungsgespräch. In einer professionellen Praxis werden bei Risikopatienten immer im Vorfeld des Eingriffs geeignete Massnahmen zur Vorbeugung von Gefährdungen getroffen. Ist das abgeschätzte Risiko zu hoch, wird der behandelnde Arzt von einer Fettabsaugung absehen. Bei steigender Menge der abzusaugenden Fettmasse sowie anwachsenden Grösse der zu behandelnden Region steigen auch die Risiken. Eine Liposuction mit einer Absaugmenge von unter zwei Litern Fettvolumen und mit begrenzter Absaugfläche ist in der Regel jedoch als völlig unkritisch zu betrachten. Wichtig ist auch, dass der Patient / die Patientin die Verhaltensregeln sowie die Anweisungen des Arztes bezüglich der Nachsorgemassnahmen genau befolgt. Einer meiner vornehmlichen Grundsätze ist die Sicherheit: Ich trachte immer danach, bei einer Behandlung kein vermeidbares Risiko einzugehen.