Anforderungen an Hyaluronsäure-Filler: Wo kommen sie zum Einsatz und welches ist ihre Wirkungsweise?
Hyaluronsäure zeichnet sich dadurch aus, dass sie Wasser im Gewebe bindet und so für den Erhalt des Volumens innerhalb einer Gewebestruktur mitverantwortlich ist. Zwar wird Hyaluronsäure vom Körper selber hergestellt, jedoch wird sie im Zuge des Alterns nach und nach abgebaut. Ein Abnehmen des Hyaluronsäure-Gehalts im Gewebe führt automatisch auch zu einer Abnahme von Substanz, weil Gewebsflüssigkeit in geringerem Masse gebunden werden kann. In der Haut wirkt sich das sichtbar als Volumenverlust aus. Die Haut wird schlaff, weniger prall und ausgefüllt, es bilden sich Falten. Fehlende Hyaluronsäure kann der Haut nun wieder hinzugefügt werden. Über Anti-Falten-Cremes, die diesen Wirkstoff enthalten, ist das nicht möglich, denn oberflächlich aufgetragene Hyaluronsäure kann die Haut allenfalls vorübergehend, nur wenige Stunden geringfügig straffen und sie etwas frischer aussehen lassen. Ein merklicher Effekt tritt erst dann ein, wenn die Hyaluronsäure in die Haut injiziert wird und dort ihre Tiefenwirkung entfaltet.
Wo werden Hyaluronsäure-Präparate eingesetzt?
Die heutzutage hergestellten Hyaluronsäure-Filler werden gentechnisch hergestellt und zeichnen sich durch eine hohe Reinheit aus, was sich positiv auf ihre Verträglichkeit auswirkt. Von ihrer molekularen Grundstruktur her unterscheidet sich die Hyaluronsäure in den Fillern nicht von der körpereigenen. Bei dem Herstellungsverfahren werden allein die Anordnung der Molekülketten und ihre Verflechtung vielfältig variiert. Aus der Struktur der Hyaluronsäure im jeweiligen Präparat ergeben sich dann auch unterschiedliche Eigenschaften, durch die sich unterschiedliche Effekte erzielen lassen. Grundsätzlich ist Hyaluronsäure in Form einfacher Molekülketten flüssiger und leichter einspritzbar, andererseits vom Körper aber auch schneller abbaubar. Vernetzte Hyaluronsäureketten sind zähfliessender (visköser), schwerer einzuspritzen, dafür im Gegenzug aber auch langlebiger. Inzwischen hält der Kosmetikartikel-Markt für jeden Zielort, jedes Hautproblem und jedes Anwendungsgebiet eine ganze Palette an unterschiedlichen Fillern bereit, so dass man beim Aussuchen des Produkts oft die Qual der Wahl hat. Sei es die Verbesserung von Gesichtsfalten, das Auffüllen von Wangen, die Straffung des Halses oder eine Lippenformung, sei es die Behandlung von Augenringen, von Stirnfalten oder Glabellafalten, sei es die Verjüngung der Handrücken: Für jeden Bedarf und jede individuelle Hautsituation stehen geeignete Filler und Füllmaterialien für eine Unterspritzung zur Verfügung.
Wie die Hyaluronsäure in der Haut wirkt
Die Wirkung der Hyaluronsäure-Filler basiert vor allem auf der Bindung von Flüssigkeit. Diese Eigenschaft wird sowohl bei der Faltenunterspritzung, als auch beim Volumenersatz im Gesicht zunutze gemacht. Die physiologische Wirkungsweise der Hyaluronsäure im Detail ist dabei auch heute noch nicht restlos geklärt. Doch der erzielte Effekt, eine Volumenvermehrung am Einspritzort, ist sofort sichtbar und vom behandelnden Arzt auch präzise zu erreichen. Dabei ist beim Unterspritzen neben dem Volumen des Fillers an sich im Vorfeld auch das Wasser, das gebunden wird, zusätzlich zu berücksichtigen. Neben den spezifischen Eigenschaften eines Fillers sind Einspritztiefe und Injektionstechnik ganz wichtig. Hier kommen die Erfahrung und das Können des Arztes zur Geltung. Je nachdem, ob in die Oberhaut, in die Mittelhaut, in die Unterhaut, gleichzeitig in mehrere Hautebenen oder sogar in den Muskel injiziert wird, ob die Einspritzung strangförmig, tropfenartig, geschichtet oder fächerweise eingebracht wird – der erzielte Effekt wird dabei sehr unterschiedlich sein. Beim Unterspritzen eines Fillers ist all dieses zu bedenken. Nicht zuletzt hat die Hyaluronsäure ausserdem auch eine stimulierende Wirkung: Sie regt biologische Prozesse am Einspritzort an, wozu auch die mechanische Reizung durch die Injektion beiträgt. Dieses kann gezielt zur Ingangsetzung des Gewebewachstums, der Neubildung von Kollagenfasern und Fibroblasten genutzt werden. Durch Auswahl des geeigneten Materials und durch Anwendung einer optimalen Einspritztechnik können bei einer Unterspritzung somit quasi als Begleiterscheinung auch längerfristige Verbesserungen erzielt werden.