Wie, wo und warum Gesichtsfalten entstehen und was dagegen unternommen werden kann
Falten bilden sich im Laufe der Zeit infolge der Hautalterung in vielen Körperregionen. Weil das Gesicht besonders exponiert ist, fallen die Falten hier besonders auf. Denn im zwischenmenschlichen Kontakt, im Gespräch miteinander wird unwillkürlich auf das Minenspiel geachtet. Dabei wird ein faltiges, alt und müde aussehendes Gesicht mitunter Signale aussenden, die vielleicht gar nicht zutreffen. Indem das Gesicht des Gesprächspartners betrachtet und seine Gesichtslandschaft erkundet wird, um Anhaltspunkte über dessen Gefühlslage zu erhalten, registriert das Auge auch die Alterungserscheinungen. Dabei gereichen Falten eher weniger zur Zierde eines Gesichtes. Sofern man das Jugendalter überschritten hat und sich langsam unliebsame Einkerbungen im Gesicht bemerkbar machen, ist es nicht verkehrt, sich auch mit ihnen auseinanderzusetzen.
Die Ursachen für die Entstehung von Falten
Die Hauptursache für die Ausbildung von Hautfalten sind Alterungsprozesse in der Haut. Durch den altersbedingten Stoffwechsel schrumpft das Bindegewebe in der Dermis: Das Kollagengerüst verringert sich, gleichzeitig nimmt es auch in seiner Konsistenz, in seiner Stabilität und Festigkeit ab. Die Fettdepots in der Unterhaut, die der Haut Fülle geben, reduzieren sich ebenfalls. Dazu sinkt der Hyaluronsäuregehalt in der Lederhaut kontinuierlich, so dass immer weniger Gewebsflüssigkeit gebunden werden kann und die Haut dadurch schlaff wird. Abnehmende Elastizität und geringer werdendes Volumen bei gleichbleibender Oberfläche bedingen, dass sich die Haut nach und nach in Falten legt. Dabei spielt auch die Schwerkraft eine Rolle, die ganze Gesichtspartien nach unten zieht. All diese Ursachen sind genetisch festgelegt, verlaufen nach einem vorprogrammierten, nicht beeinflussbaren Prozess und sind somit intrinsisch. Die Gesichtsmuskeln, die für einige der Gesichtsfalten verantwortlich sind, haben bei einer immer dünneren und weniger stabilen Haut leichteres Spiel als bei einer jungen, prallen Aussenhülle. Mit zunehmendem Alter verkürzen sie sich und manche von ihnen verharren in einem dauerhaften Spannungszustand, was die Faltenbildung erleichtert. Es gibt aber auch von aussen gesteuerte, extrinsische Ursachen, die zur Ausprägung von Gesichtsfalten führen. Zu nennen wäre in erster Reihe das Sonnenlicht, das in hohem Masse zur Hautalterung beiträgt. Weitere Faktoren, die Falten begünstigen sind das Rauchen, gewisse Umwelteinflüsse (auch wenn man z.B. Chemikalien ausgesetzt ist), eine einseitige Ernährung, Vitaminmangel, Schlaflosigkeit und Stress, die Einnahme bestimmter Medikamente oder auch eine ausbleibende Pflege der Haut (wodurch sie an Feuchtigkeit verliert und austrocknen kann).
Welche Faltenarten unterscheidet man?
Eine Klassifizierung der Gesichtsfalten geschieht in der Regel analog zu den verursachenden Einwirkungen. Sind sie primär auf die Erschlaffung der Haut gepaart mit der Einwirkung der Schwerkraft zurückzuführen, so handelt es sich um sogenannte orthostatische Falten. Solche bilden sich, wenn Teile des Gesichtes durch mangelnde Festigkeit des Bindegewebes nach unten rutschen. Wenn hingegen vor allem die Kontraktion von Gesichtsmuskeln zur Entstehung einer Haut-Einfaltung führt, so handelt es sich um mimische Gesichtsfalten. Um diese zu beseitigen, muss auf die auslösenden, mimischen Muskeln eingewirkt werden. Liegt die Ursache hingegen darin, dass die Haut häufig und lange dem Sonnenlicht ausgesetzt wurde, so spricht man von aktinischen Falten, bedingt durch ein Zuviel an UV-Strahlung. Bei diesen drei Klassen von Falten ist die Hauptursache jedoch die natürliche Alterung der Haut, also ihr Verlust an Stabilität, Elastizität, Festigkeit und Substanz.
Eine weitere Einteilung der Gesichtsfalten wird anhand ihrer Position im Gesicht vorgenommen. So gibt es die horizontalen Stirnfalten, die Glabella- oder Zornesfalte, die Augenwinkelfalten („Krähenfüsse“), die Nasenfalten, die Nasolabialfalten (Nasenlippenfalten), die Mundwinkel- oder Marionettenfalten, die Lippenfalten (besonders an der Oberlippe). Entsprechend ihrer Lage haben sie unterschiedliche, verursachende Auslöser, und so wird auch die Behandlung einer jeden Falte jeweils speziell sein.
Behandlungsmöglichkeiten der Gesichtsfalten
Die Behandlung zur Abschwächung von Gesichtsfalten wird je nach dem Stadium ihrer Ausprägung ablaufen, wobei es meistens mehrere Wege und Möglichkeiten dazu gibt. Sofern eine Falte sich noch im Anfangsstadium befindet und allenfalls im Ansatz zu sehen ist, wird anders zu behandeln sein als wenn sie bereits sehr deutlich ausgeformt ist. Ein erster Ansatz wäre die Anregung der Kollagen-Neosynthese in der Lederhaut, was auf unterschiedliche Weise erfolgen kann. Ein weiterer Weg ist die Zuführung von Hyaluronsäure durch Unterspritzung eines Fillers. Alternativ zur Hyaluronsäure kann ein Füllpräparat auch andere Inhaltsstoffe haben, doch wichtig ist, dass der Filler vom Körper abbaubar ist. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit besteht im Ausschalten bestimmter Gesichtsmuskeln mittels Botulinumtoxin. Nicht zu unterschätzen ist ausserdem eine Volumensteigerung der Unterhaut durch Eigenfett. All diese Behandlungstechniken lassen sich miteinander kombinieren. Heutzutage ist ein fein abgestimmtes Behandeln durch Unterspritzung eines hochwertigen Fillers in Kombination mit dem gezielten Einsatz von Botulinumtoxin die mit Sicherheit beste Variante zur Bekämpfung von Gesichtsfalten, wobei sich beste Ergebnisse erzielen lassen. Ein solches Vorgehen ist allemal eine sinnvolle (und auch kostengünstigere) Alternative zum Facelift. Dem Behandler steht jedenfalls ein umfangreiches Instrumentarium zur Verfügung, nicht allein einzelne Falten zu reduzieren, sondern dem Gesicht als Ganzes eine harmonische, anmutige Form zu geben.