Unter Lifting versteht man einen operativen Eingriff, bei dem die Gesichtshaut nach hinten gezogen und dadurch gestrafft wird. Durch die höhere Spannung werden die Falten weniger sichtbar, das Gesicht sieht jünger aus. Eine ähnliche und mitunter sogar bessere Wirkung lässt sich komplett ohne den Einsatz des Skalpells erzielen. Es handelt sich um das
Liquid Lifting (oder Soft Lifting). Wie schon der Name andeutet, wird das Resultat allein durch den Einsatz von Fillern und Füllmaterialien, also von flüssigen Einspritzpräparaten erreicht. Es ist eine umfassende Behandlung, gewissermassen eine Rundum-Restaurierung. Dabei wird das Gesicht als Ganzes gesehen, und die einzelnen Massnahmen so aufeinander abgestimmt, dass ein stimmiges Gesamtergebnis erzielt werden kann. Anders als beim Vorgehen gegen einzelne Falten, bei dem der Eingriff jeweils in einem Teilbereich des Gesichtes erfolgt, hat das Liquid Lifting einen umfassenden Charakter. Das komplette Gesicht wird behandelt. Es ist ein Gesamtpaket von vielen kleinen Einzelschritten, die eng aufeinander abgestimmt sein müssen, damit sich das Endergebnis sehen lassen kann. Oft sind die Resultate des Liquid Lifting denen des klassischen, operativen Liftings überlegen, weil das Gesicht danach nicht maskenhaft sondern einfach nur jünger und frischer wirkt. Angestrebt wird nicht eine radikale Veränderung im Gesicht, sondern es werden viele behutsame Korrekturen vorgenommen, die ein harmonisches, ästhetisches Gesamtergebnis bewirken.
In welchen Fällen ist Liquid Lifting anzuwenden?
Vor einer Behandlung ist eine genaue Untersuchung des Zustandes der Gesichtshaut notwendig. Die Haut muss noch einen gewissen Grad an Festigkeit und an Elastizität aufweisen. Sofern die Alterung noch nicht weit fortgeschritten ist, kann Liquid Lifting eine gute Alternative zur Operation sein. Wenn die Wangen an Substanz verlieren und sich Hohlwangen bilden, wenn die Schläfen langsam einfallen, wenn Tränenfurchen tiefer werden und sich Nasolabialfalten ausbilden, wenn Mundwinkelfalten entstehen – mit anderen Worten: wenn sich die Alterungserscheinungen im ganzen Gesicht bemerkbar machen, dann ist der Moment gekommen, sich ernsthaft Gedanken über eine Verbesserung der ganzen Gesichtslandschaft durch Liquid Lifting zu machen. Ist die Haut jedoch schon sehr dünn und hat sie ihre Elastizität eingebüsst, so ist ein operatives Lifting die bessere Lösung.
Wie wird Liquid Lifting durchgeführt?
Nachdem das Vorgehen sowie die angestrebten Ergebnisse mit dem Arzt genau und detailliert durchgesprochen wurden, erfolgt die Behandlung meistens in drei Etappen. Bei der ersten Sitzung werden etwa 80% der Füllmaterialien unterspritzt. Diese Prozedur ist nicht schmerzfrei, sodass sie unter Lokalanästhesie erfolgt. Der Reihe nach nimmt der Arzt sich nun die Problemzonen im Gesicht vor. Falten werden aufgefüllt, fehlende Substanz wird ersetzt, Gesichtskonturen werden korrigiert. Dabei kommen nur hochwertige Filler auf der Basis von Hyaluronsäure (z.B. Restylane
®, SubQ
®, Voluma Surgiderm
®), von Kollagen (z.B. Evolence
®, Zyplast
®) sowie vom Körper komplett wieder abbaubare, synthetische Präparate (z.B. Radiesse
®, Sculptra
®) zum Einsatz. Nach der ersten Sitzung sind Rötungen, Schwellungen und kleine Blutergüsse im Gesicht nicht zu vermeiden, so dass man etwa drei Tage lang der Öffentlichkeit fernbleiben sollte. Nach einer Woche wird in einer zweiten Sitzung nachkorrigiert – es ist die Feinabstimmung zur Optimierung des Resultates. Schliesslich wird das Gesicht nach etwa vier Monaten in einer dritten Sitzung aufgefrischt um das Resultat zu stabilisieren und zu verlängern.
Was ist bei Liquid Lifting zu beachten?
Ich empfehle bei Liquid Lifting nur solche Präparate, die der Körper wieder abbauen kann. Sie halten zwar nur eine bestimmte Zeit, etwa ein bis zwei Jahre, doch der Vorteil ist, dass man jederzeit nachkorrigieren und somit auf den natürlichen Alterungsprozess, auf die Entwicklungen im Gesicht reagieren kann. Permanente Filler würden sich im Laufe der Zeit verrutschen, sie können zu Infektionen führen und müssten dann entfernt werden, was mitunter schwierig sein kann. Auch wenn die
Wirkungsdauer der abbaubaren Füllmaterialien begrenzt ist, sind solche Präparate von allen Aspekten her den permanenten Fillern vorzuziehen.