Möglichkeiten zur Vergrösserung der Lippen
Unter Augmentation versteht man auf dem Gebiet der Medizin eine Volumenvergrösserung bzw. einen Wiederaufbau eines bestimmten Körperbereichs. Bei den Lippen kann eine Augmentation durch einen operativen Eingriff geschehen, doch wird heutzutage eine Lippenvergrösserung in den allermeisten Fällen durch eine Unterspritzung mit einem Füllmaterial vorgenommen – ein wesentlich unkomplizierterer Eingriff, mit dem sich sehr gute Ergebnisse erzielen lassen: Lippen werden durch Einspritzung eines Hyaluronsäure- oder Kollagen-Präparats sowie alternativ auch mit Eigenfett vergrössert. Es kann primär ein Volumenaufbau stattfinden, es kann aber auch nur eine dezente Korrektur vorgenommen werden. Es kann die Lippenform modelliert und es können parallel die Fältchen und Falten im Mundbereich mitbehandelt werden. Die Möglichkeiten einer Verbesserung der Lippen sind vielfältig. Und vielfältig sind auch die dabei einsetzbaren Filler sowie auch die Einspritztechniken, die angewendet werden. Um in einem konkreten Fall die geeignetste Behandlungsform herauszufinden, muss ich mir vorher ein genaues Bild von dem Zustand der Lippen machen. In einem persönlichen Beratungsgespräch suche ich dann gemeinsam mit der Patientin / dem Patienten aus der Fülle der Behandlungsvarianten die am besten passende heraus.
Das Besondere an einer Lippenbehandlung
Die Lippen spielen bei der Gesichtsmimik eine wesentliche Rolle. Sie verleihen dem Gesicht einen charakteristischen Ausdruck: Durch ein freundliches Lächeln können sie Lebensfreude, Aufgeschlossenheit und Entgegenkommen signalisieren; durch ihre Form und ihr Aussehen kann beim Betrachter aber auch der Eindruck von Missmut, von Griesgrämigkeit entstehen, wobei eine vermeintlich negative Grundhaltung vermittelt wird. Gerade alternde Lippen, die zusehends schmaler werden, bewirken gemeinsam mit herabhängenden Mundwinkeln einen mürrischen, verhärmten Gesichtsausdruck. Eine Lippenbehandlung kann diesen Zustand nun wesentlich verbessern. Anders aber als bei Unterspritzungen in anderen Bereichen des Gesichtes muss bei den Lippen besonders vorsichtig vorgegangen werden. Die Lippen werden von extrem vielen Nerven und Blutgefässen durchzogen, sie sind darum nicht nur sehr schmerzempfindlich, es können dazu auch sehr leicht Schwellungen und Blutungen auftreten. Ihre Haut ist sehr dünn und es bedarf einer bestimmten, sehr präzisen Vorgehensweise beim Aufspritzen: Das Füllmaterial wird nicht in die Haut selber, sondern unter die Schleimhaut der Lippen eingespritzt. Dabei erfolgt die Lippenaufspritzung immer unter örtlicher Betäubung.
Einspritzorte und Behandlungstechniken
Prinzipiell gibt es drei Einspritzorte zum Lippenaufbau. Von innen nach aussen sind das: die innere Lippenschleimhaut (an der Zahnseite), der Übergang zwischen dem nassen und dem trockenen Lippenrot sowie die Lippenrotgrenze im Übergangsbereich zur Gesichtshaut. Unterspritzt werden kann in der sogenannten Fächertechnik, wobei der Ausgangspunkt die Mundwinkel oder weiter zur Mitte liegende Punkte am Übergang zwischen nassem und dem trockenem Lippenrot sind. Es kann in senkrechter Technik, ausgehend von der Lippenkontur zur Mundlinie, oder in waagrechter Technik aufgespritzt werden. Filler können aber auch punktuell infiltriert werden. Manchmal wird allein die Lippenkontur unterspritzt, wobei man den Amorbogen gezielt hervorheben kann. Oft bietet es sich an, die radial verlaufenden Lippenfältchen (Raucherfältchen) mitzubehandeln und zusätzlich auch die Mundwinkel aufzuspritzen, d.h. dezent anzuheben, um dem Gesicht dadurch einen freundlicheren Ausdruck zu verleihen. Der behandelnde Arzt muss all diese Techniken gut beherrschen und einen ästhetischen Blick dafür haben, wie die Lippen am besten geformt werden sollen, um zum Gesicht zu passen. Lippen können voll sein, dürfen aber nicht zu üppig erscheinen. Insgesamt soll dabei das Volumen der Unterlippe etwas grösser als das der Oberlippe sein.