Viele werden sich fragen, wie eine Laserbehandlung bei Falten überhaupt möglich ist. Denn eine Falte ist ja eine Vertiefung, die aufgefüllt werden müsste, um nicht mehr sichtbar zu sein. Und mit dem Laser wird ja nichts hinzugefügt, sondern im Gegenteil, es wird etwas abgetragen. Nun, Falten werden nicht immer allein durch Auffüllen unsichtbarer gemacht. So wird z.B. bei mimischen Falten durch den Einsatz von
Botulinumtoxin der Gesichtsmuskel lahmlegt, der die Falte verursacht. Wie funktioniert aber eine Faltenbekämpfung durch den Laser? Der Laserstrahl dringt in die Haut ein und zerstört Teile des Gewebes. Dieser Vorgang löst in der Haut eine Gegenreaktion aus: Dadurch wird eine Kollagenneubildung angeregt, die wiederum eine straffende Wirkung hat. Die Haut wird elastischer und zieht sich zusammen, so dass die Falten dadurch geglättet werden. Ähnlich wie bei einer Botox-Behandlung, die nur gegen mimische Falten einsetzbar ist, eignet sich eine Lasertherapie ebenfalls nur für bestimmte Faltenarten. Mimische Falten und auch tiefe Schwerkraftfalten lassen sich mithilfe des Lasers nicht beikommen, wohl aber Knitterfalten (aktinische Falten), die durch Sonneneinstrahlung entstehen oder z.B. auch weniger tiefe Augenwinkelfalten (Krähenfüsse).
Wie läuft eine Laserbehandlung der Haut ab?
Eine
Laserbehandlung ist abhängig von der Art des Lasers und den energetischen Eigenschaften der Laserquelle. Daraus ergibt sich, wie viel und in welcher Tiefe Haut abgetragen wird. Denn die Art und Weise, in welcher die Lasereinwirkung erfolgt sowie das Ausmass der Hitzeentwicklung in der Haut bedingen, wieviel Haut abgetragen wird. Es gibt Laser wie den Erbium-Laser oder den CO
2-Laser, die dafür geeignet sind, flächig ganze Hautareale abzutragen. Sie wirken dabei wie ein Peeling. Das ist eine sehr radikale aber auch effektive Methode zur Stimulierung einer Kollagenneubildung, die eine gute Straffung in einer ganzen Hautregion verspricht. Leider sind die Begleiterscheinungen einer solchen flächigen Gewebeabtragung ziemlich drastisch – wegen der Rötungen und Schwellungen kann man sich in der Regel für mindestens zwei Wochen in der Öffentlichkeit nicht blicken lassen. Ausserdem sind weitere Nebenwirkungen nicht auszuschliessen. Eine Alternative dazu ist das Lasern mit dem Fraktionierten-Laser („Fraxel“-Laser), der viel schonender vorgeht.
Wie arbeitet der Fraktionierten-Laser?
Dadurch, dass sehr viel weniger Energie ins Gewebe gelangt, wird auch nur wenig von den Hautschichten abgetragen. Wie bereits der Name sagt: Es wird fraktionell, also nur teilweise Gewebe durch Hitzeeinwirkung entfernt. Dabei bleiben unbeschädigte Gewebebrücken erhalten, die grösser oder kleiner sein können. Der Grad der Hautabtragung ist steuerbar, je nach Geräteeinstellung und Dauer der Lasereinwirkung. Bei einem relativ geringen Anteil an abgetragener Haut ist die Regenerationszeit auch viel schneller als bei einem radikaleren Vorgehen. So sind die Folgen einer Fraktionierten-Laserbehandlung am Folgetag so gut wie abgeklungen, so dass man sich meistens bedenkenlos zeigen lassen kann. Der Nachteil dieses Vorgehens ist allerdings eine weniger kräftige Anregung der Kollagenneubildung, die bekanntlich durch Verletzungen in der Unterhaut hervorgerufen wird. Somit sind die erzielten Wirkungen mit dieser Methode auch nur relativ wenig sichtbar, so dass die Behandlung mehrmals wiederholt werden muss, um ein vorzeigbares Resultat zu erzielen.
Faltenbehandlung mit dem Fraktionierten-Laser
Anders als beim CO
2-Laser werden mit dem Fraktionierten-Laser nicht ganze Gesichtsareale flächig behandelt, sondern es werden gezielt die Partien der betreffenden Gesichtsfalte gelasert. Zur Anwendung kommt der Fraktionierten-Laser also einerseits nur in kleinen Gesichtsteilen, andererseits bleiben auch dort, wo er zum Einsatz kommt, grössere intakte, unbehandelte Gewebestücke der Haut erhalten. Das Hautbild, in stark vergrösserter Ansicht, kann man sich ähnlich einem Emmentaler-Käse vorstellen, wobei die Löcher die gelaserten Abschnitte darstellen. Die zugefügten Verletzungen insgesamt sind jedenfalls nur relativ gering. Gleichwohl bewirkt die Laserung sowohl oberflächlich als auch in der Tiefe eine Hauterneuerung. Die Haut verjüngt sich, sie wird straffer, und dadurch werden die Falten geglättet. Wie eingangs erwähnt, funktioniert das aber nur bei oberflächlichen, also wenig ausgeprägten Falten und Fältchen. Sobald eine Falte eine bestimmte Tiefe erreicht hat, kann man ihr nur mit anderen Mitteln, z.B. durch
Unterspritzung beikommen.