Gynäkomastie, ihre Ursachen und ihre Behandlung

Gynäkomastie, ihre Ursachen und ihre Behandlung

Die Vergrösserung der Brustdrüse beim Mann wird in der Medizin Gynäkomastie (Männerbrust) bezeichnet. Um den Begriff nicht falsch zu verwenden, muss man genau unterscheiden zwischen der echten und der sogenannten falschen Gynäkomastie! Nur das Drüsengewebe vergrössert ist, kann man im eigentlichen Sinne von Gynäkomastie sprechen. Die falsche Gynäkomastie ist lediglich eine Fettansammlung im Brustbereich von Männern.

Gynäkomastie ist keine Krankheit, und sie muss in der Regel auch nicht therapiert werden, denn nur sehr selten ist eine Behandlung aus gesundheitlichen Gründen angezeigt. Es ist meistens der optische Aspekt, der bei betroffenen Männer zum Behandlungswunsch führt: Eine von ihren äusseren Merkmalen als weiblich eingestufte Brust ist für den Normalmann unwillkommen, weil sie nicht zum maskulinen Aussehen, zur klassischen Männerrolle passt.


Ursachen, die zu Gynäkomastie führen

Ursachen der GynäkomastieWenn das Brustdrüsengewebe durch weibliche Hormone (Östrogene) angeregt wird, so beginnt es zu wachsen. Der Umfang des Wachstums ist dabei von der individuellen Sensibilität des Drüsengewebes auf Östrogene abhängig, und dann natürlich von der vorherrschenden Konzentration von Östrogenen im Körper. Sobald eine hinreichend grosse Menge von diesen Hormonen im männlichen Körper vorhanden ist, wird das Wachstum der Brustdrüsen angeregt. Bei jedem Mann ist diese auslösende Hormonmenge unterschiedlich, je nach individueller Ansprechbarkeit des Brustdrüsengewebes auf weibliche Hormone.

Einige werden sich nun fragen, wie die weiblichen Geschlechtshormone in den männlichen Körper gelangen. Nicht einem jedem wird bekannt sein, dass sowohl Frauen als auch Männer Östrogene und Androgene produzieren: Beide Geschlechter stellen gleichermassen beide, die weiblichen und die männlichen Geschlechtshormone her. Der Unterschied liegt allein in der Menge der jeweils vorhandenen Hormone bzw. ihrer Konzentration (dem Hormonspiegel): Bei Frauen herrschen die weiblichen vor, bei Männern überwiegen die männlichen. Dazu muss man wissen, wie Östrogene entstehen: Sie sind eine Umwandlungsform des Testosterons, des typisch männlichen Geschlechtshormons, und bilden sich immer, auch bei der Frau, aus diesem Testosteron durch Biosynthese. Bei Frauen geschieht dieses in den Eierstöcken oder auch in der Nebenniere, bei Männern, in kleinen Mengen, in den Hoden. Testosteron wird ausserdem auch im Fettgewebe und im Muskelgewebe durch das Enzym Aromatase in Östrogen umgewandelt.

IDie Hormonaktivität des Körpers ist in der Pubertät besonders intensiv, und mitunter verläuft sie auch nicht ganz regelmässig, sondern in Schüben. So kann es bei Jungen vorkommen, dass vorübergehend etwas vermehrt von dem Testosteron umgewandelt wird. Dann kann ein Überschuss an Östrogenen entstehen, und dies bewirkt ein leichtes Anschwellen der Brust durch vermehrtes Wachstum des Brustdrüsenkörpers. In den allermeisten Fällen geht diese Schwellung nach einiger Zeit von selber wieder zurück.

Aber auch mit fortschreitendem Alter bildet sich beim Mann zuweilen eine Gynäkomastie, weil die Produktion von Androgenen abnimmt. Durch Gewichtszunahme wird ausserdem die sich im Fettgewebe abspielende Umwandlung von männlichen in weibliche Hormone zusätzlich begünstigt. Beide Prozesse bewirken eine Veränderung des Hormonspiegels, d.h. eine Verlagerung zu Östrogenen hin.

Der Mangel an Androgenen gepaart mit der verstärkten Östrogenbildung sind es aber nicht alleine, die zu Gynäkomastie führen können. Weitere mögliche Ursachen sind:
  • eine Schilddrüsenleiden,
  • die Erkrankung der Nieren oder der Leber z.B. infolge von Alkoholmissbrauch,
  • Nebenwirkungen bei Medikamenteneinnahme (z.B. von kaliumzurückhaltenden Medikamenten),
  • Einnahme von Anabolika (die bei Testosteronmangel gegeben werden, wobei dann auch vermehrt Östrogen gebildet wird),
  • eine unwissentliche Zufuhr von Östrogenen über die Nahrung (z.B. Produkte von hormonbehandelten Tieren).

Behandlungsmethoden bei Gynäkomastie

Gynäkomastie erfordert aus medizinischer Sicht keine Behandlung, da sie keine krankhafte Veränderung ist. Wenn die vergrösserte Männerbrust bei dem Betroffenen jedoch eine psychische Belastung darstellt, können Gegenmassnahmen zur Brustverkleinerung getroffen werden.
Als erstes muss Gynäkomastie zweifelsfrei diagnostiziert werden. Danach müssen die Ursachen herausgefunden werden. Erst dann können diese Ursachen auch bekämpft werden.

Es empfiehlt sich, das Gewicht zu reduzieren. Wenn Medikamente oder Therapien als Auslöser ermittelt wurden, so sollten sie abgesetzt werden. Gegebenenfalls können Hormonpräparate zum Anheben des Testosteronspiegels eingenommen werden, doch dabei müssen die vielen möglichen Nebenwirkungen bedacht werden. Wird in den Hormonhaushalt willkürlich eingegriffen, so hat das oft auch unvorhergesehene, unliebsame Begleiterscheinungen! Wenn zur Behandlung bestimmter, anderer Krankheiten Medikamente eingenommen werden müssen, die als Nebenwirkung Gynäkomastie bewirken können, kann zur Vorbeugung eventuell eine Bestrahlung des Brustgewebes durchgeführt werden.
Die ersten Schritte, das Wachstum der Brustdrüsen einzudämmen bestehen also im Erkennen der ursächlichen Zusammenhänge und im Bekämpfen dieser Ursachen. So kann zumindest das Fortschreiten der Gynäkomastie gestoppt werden. Doch auch dann, wenn dieses erfolgt ist, wenn die Auslöser der Gynäkomastie ermittelt sowie effiziente Gegenmassnahmen eingeleitet wurden, so steht man trotzdem vor dem Problem, dass der Drüsenkörper inzwischen stark vergrössert ist und von selber nicht abnimmt. Es stellt sich nun die Frage, wie das an der Brust sich bereits gebildete Drüsengewebe reduziert werden kann. Zumal dann, wenn die vergrösserte Brust von dem Betroffenen als unästhetisch und störend empfunden wird.

Zum Abtragen von Drüsengewebe ist ein operativer Eingriff die geeignetste Massnahme. Das Drüsengewebe selber kann wegen seiner Härte nur schwer abgesaugt werden. Darum wird in der Regel im Brustbereich zuerst überschüssiges Fett mittels Liposuction abgesaugt. Danach wird über einen etwa 1cm langen Schnitt das Drüsengewebe entlang der Mamillen-Haut-Grenze operativ entfernt. Das Resultat ist in der Regel sehr gut. Die Narben sind nach etwa 6 Monaten kaum noch sichtbar. Handelt es sich um relativ wenig Brustdrüsengewebe, dann verzichtet man zumeist auf die Operation, sofern sich eine Absaugung als ausreichend erweist. Wie im konkreten Fall am besten vorgegangen wird, bespricht man natürlich bei der Untersuchung mit dem Patienten, und legt den voraussichtlichen Behandlungsablauf mit ihm gemeinsam fest.
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