Die Hyperhidrosis axillaris, das extreme Schwitzen unter den Achseln
Bei Hyperhidrosis axillaris wird Schweiss in übermässigem Mass im Bereich der Achselhöhlen ausgesondert. Es ist eine Form der Hyperhidrose, die für die Betroffenen sehr unangenehm und belastend werden kann. Es geht dabei weniger um eine kontinuierliche Schweissproduktion, sondern vielmehr um plötzliche Schweissausbrüche, die nicht nur in Stresssituationen oder bei körperlicher Anstrengung auftreten, sondern ohne ersichtlichen Grund erscheinen können, und das mitunter sehr häufig. Unangenehm wird es, wenn der Schweissausbruch für jedermann durch die grossen, dunklen Schweissflecke an der Kleidung sichtbar wird. Hinzu kommt, dass es infolge der Zersetzungsaktivität von Hautbakterien zu einer Geruchsbildung kommen kann, die zusätzlich als unattraktiv wahrgenommen wird. Betroffene einer Hyperhidrosis axillaris sind oftmals einem Leidensdruck unterworfen; sie leiden unter Isolation, weil sie, um Peinlichkeiten zu vermeiden, sich immer weniger in der Gesellschaft anderer zeigen. Auch schränken sie ihre körperlichen Aktivitäten und ihr Freizeitverhalten so ein, dass sie das thermoregulatorische Schwitzen möglichst wenig aufkommen lassen.
Gegen Hyperhidrosis axillaris, das Schwitzen unter den Achseln, gibt es mehrere effektive Methoden und Möglichkeiten, die Beschwerden erfolgreich zu bekämpfen. Dazu ist es sinnvoll, sich Rat bei einem ärztlichen Spezialisten einzuholen.
Einfache Gegenmassnahmen
Ein erster Ansatz ist bereits die Kleidungswahl. Luftdurchlässige, nicht zu warme und atmungsaktive Kleidung (am besten aus Naturmaterialien) vermindert die Neigung des Körpers zum Schwitzen. Auf Kaffee, alkoholische Getränke, scharfe Gewürze und auch auf Zigaretten sollte möglichst verzichtet werden, weil sie schweissanregend wirken. Mittels autogenen Trainings, durch Auflockerungs- sowie Entspannungsübungen kann gelernt werden, die Schweissausbrüche einigermassen zu kontrollieren. Auch regelmässige sportliche Aktivitäten können den Organismus dabei unterstützen.
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Konservative Mittel
Ein guter Einstieg zur gezielten Bekämpfung der Hyperhidrosis axillaris sind äussere, konservative Anwendungen unterschiedlicher Mittel (Deodorantien, Antitranspirantien, Adstringentien). Durch Verengung der Schweissdrüsenausführungsgänge oder durch ihr Verstopfen kann die Menge des ausgesonderten Schweisses erheblich reduziert werden. Ausserdem kann der unangenehme Geruch durch Parfümstoffe überdeckt werden. Eine weitere konservative Behandlungsmöglichkeit wäre die Einnahme bestimmter, speziell schweissreduzierend wirkender Medikamente.
Behandlung mit Botulinumtoxin
Effektiver und wirkungsvoller als die konservative Methode gegen Achselschweiss ist eine Botulinumtoxin-Behandlung. Ein Botulinumtoxin-Präparat wird in minimaler Konzentration in Abständen von einigen Millimetern unter die Haut gespritzt und blockiert dort die Übertragung von Nervenimpulsen. Weil die Reizleitung zur Schweissdrüse unterbrochen ist, wird auch die Schweissproduktion dadurch unterbunden. Der Effekt ist sehr gut, doch leider nur von der Dauer von etwa zwei bis sechs Monaten. Denn das Nervengift Botulinumtoxin wird nach und nach vom Körper resorbiert, wodurch seine Wirkung kontinuierlich abnimmt. Die Behandlung müsste dann wiederholt werden, was unter anderem auch eine Kostenfrage darstellt.
Absaugung der Schweissdrüsen und Kürettage
Eine wirkungsvolle, zugleich aber auch nachhaltige Methode zur Eindämmung der Hyperhidrosis axillaris ist die Schweissdrüsenabsaugung (oder auch Saugkürettage). Es handelt sich um einen ambulanten Eingriff unter örtlicher Betäubung, bei dem, ähnlich wie bei einer Liposuction, die Schweissdrüsen des betroffenen Areals abgesaugt werden. Gleichzeitig findet auch eine Kürettage statt. Die axillären Schweissdrüsen werden dadurch entweder entfernt, oder es werden die zu ihnen führenden Nervenstränge durchtrennt. So kann eine dauerhafte starke Reduzierung oder sogar eine gänzliche Behebung des Schwitzproblems unter den Achseln erreicht werden.