Das Liquid-Lifting ersetzt in vielen Fällen das operative Face-Lift – oft sogar mit besserem Ergebnis
Das klassische Face-Lift ist eher ein Verfahren von gestern, denn durch die operative Straffung der Gesichtshaut geht auch Manches von der Mimik und von dem natürlichen Gesichtsausdruck verloren. Ausserdem ist es ein Eingriff, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Nicht so beim sogenannten Liquid-Lifting: Bei dieser Behandlungsmethode, die allein auf Unterspritzung von (abbaubaren) Füll-Präparaten beruht, liegt es in der Hand des behandelnden Arztes, das Gesicht in seiner optischen Qualität zu verbessern, ohne es starr, unnatürlich und von den Gesichtszügen her verändert aussehen zu lassen. Wenn es beim Face-Lift lediglich um ein operatives Verkürzen, ein Hochheben der Gesichtshaut geht (mit all den dabei auftretenden erwünschten und leider auch unerwünschten Folgen), wird beim Liquid-Lifting in mehreren kleinen, ganz auf die individuelle Situation im Gesicht abgestimmten Einzelschritten vorgegangen, so dass man das gewünschte Ergebnis sehr genau ansteuern und vor allem auch erreichen kann. Dabei kann sehr behutsam auf die alterungsbedingten Veränderungen reagiert werden. Bei den unterspritzten Präparaten handelt es sich um Materialien, deren Wirkung zwar im Laufe der Zeit nachlässt. Doch kann jederzeit eine Nachkorrektur erfolgen, und die Behandlung selber kann beliebig oft wiederholt werden. So kann eine plötzliche, sehr radikale und auch befremdliche Veränderung im Gesicht, wie es beim Face-Lift der Fall ist, vermieden werden. Durch Liquid-Lifting kann in dezenter Weise jeweils auf die infolge der Alterung eintretenden Entwicklungen und kleinen Umgestaltungen im Gesicht reagiert werden, so dass das Gesicht nach Behandlung zwar frischer und gepflegter, zugleich aber auch altersentsprechend und natürlich aussehen wird.
Was wird beim Liquid-Lifting unternommen?
Das Liquid-Lifting ist ein in der kosmetischen Dermatologie etabliertes, kombiniertes Verfahren, bei dem durch Einspritzen von abbaubaren Füllstoffen in Form von flüssigen oder gelförmigen Fillern eine Volumenvermehrung in der Gesichtshaut stattfindet, die gleichzeitig eine Hautstraffung herbeiführt und die Gesichtsfalten abschwächt. Ein solches Vorgehen ist bis zu einem gewissen Alter, in welchem der Hautzustand noch einigermassen zufriedenstellend ist, möglich. Denn die Gesichtshaut muss dazu noch eine hinreichende Elastizität aufweisen, und auch die Hautdicke darf ein bestimmtes Mindestmass nicht unterschreiten. Ist dies nicht gegeben, müsste im Einzelfall dann vielleicht doch auf ein Face-Lift zurückgegriffen werden. Unterspritzt wird bei Liquid-Lifting flächig der Bereich der Hohlwangen, die Schläfenpartie, tiefe Tränenfurchen, hängende Mundwinkel. Parallel dazu werden gezielt prägnante Falten durch Unterspritzung eingedämmt: die Nasolabialfalten, Lippenfalten, Stirnfalten Mundwinkelfalten. Zusätzlich wird die Kinn-Kiefer-Linie aufgefrischt. Bei flächiger Unterspritzung wird verlorengegangenes Volumen ersetzt, das infolge des Alterungsprozesses durch Abbau des Unterhautfettgewebes sowie des Kollagengeflechtes in der Dermis verlorengegangen ist. Die darüber liegende Haut wird dadurch automatisch gestrafft, die Konturen werden dezenter und wirken abgerundet. Infolgedessen wird der Gesichtsausdruck aufgefrischt, die Gesamterscheinung des Gesichts wird gefälliger und freundlicher. Nicht selten kommt ein Liquid-Lifting auch nach einem klassischen Face-Lift zum Einsatz, und zwar immer dann, wenn die weniger guten Folgen des operativen Eingriffes abgemildert werden sollen.
Wie wird bei Liquid-Lifting vorgegangen?
Nach einer gründlichen Untersuchung der Hautqualität, gefolgt von der Patientenaufklärung, wird gemeinsam das Behandlungsziel festgelegt. Dann werden die Areale im Gesicht, die behandelt werden sollen, aufgezeichnet, damit das voraussichtliche Ergebnis visionalisiert werden kann. Danach werden aus der Palette der möglichen Füllstoffe die einzusetzenden Präparate ausgewählt. Die Unterspritzung selber ist relativ schmerzfrei. Vorgegangen wird in einer ganz bestimmten Reihenfolge, denn das Resultat baut auf mehrere Einzelschritte auf, die sorgsam aufeinander abgestimmt sein müssen. Selbstverständlich muss der behandelnde Arzt dabei genau wissen, was ein bestimmter Eingriff bewirkt. Die Vorgehensweise ist nicht standardisiert, sondern sie wird immer der vorliegenden Situation angepasst. Dabei wird die Patientin in die zu fällenden Entscheidungen mit einbezogen. Ganz wichtig ist mir, dass die Gesichtszüge ihren natürlichen Ausdruck beibehalten. Die Wirkungen und Resultate stellen sich in Funktion der Beschaffenheit der eingesetzten Materialien entweder relativ bald nach Behandlung oder erst langsam, nach mehreren Tagen ein. Weil ausschliesslich hochwertige Filler zum Einsatz kommen, wird das Ergebnis auch entsprechend lange anhalten können, in der Regel bis zu mehreren Jahren. Der Behandlungszyklus besteht aus drei Etappen: der Erstbehandlung mit Einspritzung von etwa 80 % des Füllvolumens, der korrigierenden Folgebehandlung nach etwa einer Woche und der Nachkorrektur zur Feinabstimmung nach etwa 4 Monaten. Neben der Anwendung gängiger Füllpräparate auf Basis von Hyaluronsäure (wie Restylane, SubQ, Voluma Surgiderm), Kollagen (z.B. Evolence oder Zyplast) sowie abbaubaren synthetischen Fillern (wie Radiesse oder Sculptra) ist auch eine Eigenfettbehandlung in Erwägung zu ziehen, die nachhaltige Resultate verspricht. Hier sind die Ergebnisse jedoch davon abhängig, wie ausgeprägt die individuelle Fähigkeit des Körpers vorhanden ist, den Prozess des Anwachsens von Fettzellen an einem neuen Ort im Körper in ausreichender Weise zu unterstützen.