Das Wort Gynäkomastie, zu Deutsch auch „vergrößerte Männerbrust“, leitetet sich von den griechischen Begriffen gynḗ = Frau, weibliches Wesen und mastós = (Mutter)brust her. Gynäkomastie bedeutet die Brustbildung bei Männern in einer typisch weiblichen Ausprägung. Das heisst, von der äusseren Erscheinungsform her erhält der Brustbereich des betroffenen Mannes eine gewisse Ähnlichkeit mit einer weiblichen Brust, wobei die graduellen Abstufungen fliessend sind. Bei einigen betroffenen Männern kann dadurch ihr männliches Selbstbewusstsein tangiert werden.
Wie entsteht eine Gynäkomastie?
Zunächst einmal: Die Gynäkomastie ist keine Krankheit. Vielmehr handelt es sich um eine gutartige, hormonell bedingte, ein- oder beidseitige Vergrösserung im Brustbereich des Mannes. Dabei ist es der Drüsenkörper selber, der anschwillt. Die Ursache dieser Vergrösserung ist eine hormonelle Störung: wenn der Anteil weiblicher Hormone beim Mann ein gewisses Mass überschreitet. Gynäkomastie ist demnach keine eigenständige Erkrankung, sondern die Folge einer Veränderung im Hormonhaushalt des Mannes. Bei Gynäkomastie kann natürlich, zusätzlich zum Anschwellen des Drüsenkörpers, auch eine Ansammlung von Fett im Bereich der Brüste stattfinden.
Die Pseudogynäkomastie
Nicht immer, wenn die männliche Brust vergrössert ist, geht es um eine echte Gynäkomastie. Denn eine solche Vergrösserung kann auch allein durch Einlagerung von Fett entstehen. Zum Unterschied von der hormonell bedingten Gynäkomastie entsteht die sogenannte Pseudogynäkomastie durch Übergewicht. Fett sammelt sich an verschiedenen, spezifischen Körperstellen an – beim Mann gehört der Brustbereich zu den Körperpartien, die zur Fettansammlung neigen. Optisch unterscheidet sich die Pseudogynäkomastie nicht von der echten. Jedoch tritt sie immer beidseitig auf. Dabei kann sie manchmal bereits bei Jugendlichen beobachtet werden, prägt sich aber mit zunehmendem Alter jeweils immer deutlicher aus.
Welche Formen der echten Gynäkomastie gibt es?
Altersabhängig unterscheidet man mehrere Formen der Gynäkomastie. Das ist zunächst einmal die Pubertätsgynäkomastie, die infolge einer vorübergehenden Vermehrung und Umwandlung der Hormonvorstufen entsteht. Sie bildet sich nach abgeschlossener Pubertät meistens vollständig wieder zurück, kann in seltenen Fällen aber bestehen bleiben. Eine andere Form ist die altersbedingte Gynäkomastie, auch Altersgynäkomastie genannt. Weil sich im Alter der Anteil der Fettmasse im Verhältnis zur Muskelmasse vergrössert, erhöht sich auch die Menge der aus männlichen in weibliche umgewandelten Hormone – diese Umwandlung findet im Fettgewebe statt. Ausserdem nimmt parallel dazu die Produktion männlicher Hormone im Hoden ab. Eine weitere Ursache bei Gynäkomastie kann eine Leberzirrhose sein, und zwar dann, wenn die Leber nicht mehr in der Lage ist, weibliche Hormone in genügendem Umfang abzubauen. Auch die Einnahme von Medikamenten kann eine Gynäkomastie zur Folge haben. Dies stellt mittlerweile eine relativ häufige Ursache dar.
Wie kann die Fettabsaugung bei vergrösserter Männerbrust helfen?
Eine Liposuction ist ein sehr geeignetes Mittel, um bei einer vergrösserten Männerbrust schnell und sehr effektiv Abhilfe zu verschaffen. Bei Vorliegen einer echten Gynäkomastie wird einerseits überschüssiges Fett, sofern vorhanden, im Bereich der Brust abgesaugt. Zum anderen aber wird immer auch das Drüsengewebe entfernt. Hierzu wird ein kleiner Schnitt entlang der Brustwarze angebracht, über den der Eingriff am Brustkörper erfolgt. Bei der Pseudogynäkomastie wird lediglich das Fett im Brustbereich abgesaugt. Dabei wird eine spezielle Technik angewendet: Beim Absaugen werden vorsätzlich unterhalb der Haut mit der Kanüle zusätzliche Wunden erzeugt. Beabsichtigt ist, dass sich bei der Heilung dadurch verstärkt Narbenkollagen bildet. Diese Neubildung von Kollagen bewirkt wiederum eine Straffung der Haut. Die Hautstraffung trägt zur Verbesserung des Resultates bei.