Wie das Krankheitsbild bei Lipödem gelindert werden kann

Wie das Krankheitsbild bei Lipödem gelindert werden kann

Etwa 5% der mitteleuropäischen weiblichen Bevölkerung ist von einer unangenehmen Krankheit betroffen, gegen die es keine Heilung, sondern allenfalls eine Linderung der Erscheinungsform gibt. Es handelt sich um das Lipödem, eine krankhafte Vermehrung von Fettgewebe und Körperfett, gepaart mit der Anstauung von Gewebsflüssigkeit. Das Lipödem ist eine Sonderform der Adipositas, wobei sich zusätzlich zu Fettgewebswucherungen grossflächige Ödeme ausbilden. Es ist eine Krankheit, die langsam, aber stetig voranschreitet und nur Frauen betrifft. Erste Symptome können schon nach Beendigung der Pubertät auftreten. Nicht selten erscheinen erste Krankheitsschübe auch nach Schwangerschaften. Zu Beginn ist das Lipödem nur schwer von anderen Krankheiten mit ähnlichen Erscheinungsbildern und Symptomen zu unterscheiden. Dazu gehören neben der Adipositas z.B. die Lipohypertrophie oder das Lymphödem. Zu einer sicheren Diagnose des Lipödems sind klinische Untersuchungen durchzuführen. Hinzu kommen moderne diagnostische Verfahren, z.B. eine Impedanzmessung oder die Duplexsonografie. Einmal festgestellt, ist es sehr wichtig, frühzeitig mit Gegenmassnahmen zu beginnen, damit der Krankheitsverlauf abgebremst werden kann.

Was geht bei Lipödem im Körper vor?

Wie schon beschrieben, besteht bei Lipödem zum einen eine starke Vermehrung des Fettgewebes, zu anderen bilden sich verstärkt Ödeme aus. Beide Vorgänge bedingen und verstärken sich gegenseitig. Fettzellen (Lipozyten) können sich am besten teilen und neu bilden, wenn das sie umgebende Gewebe weniger gut durchblutet ist: Verlangsamte Blutströmungen begünstigen die Mitose, die Zellvermehrung. Wachsen, vermehren und füllen sich die Fettzellen, so drücken sie auf die Blutgefässe, die das Gewebe versorgen. Die Durchblutung nimmt ab. Die sich immer praller anfüllenden Fettzellen bedingen gleichzeitig auch eine reduzierte Entwässerung des Gewebes, die durch das Lymphgefässsystem stattfindet. Die interzellulare Gewebsflüssigkeit staut sich an. Eine schlechte Durchblutung und die Überforderung durch den erschwerten Lymphabfluss führen dazu, dass das Lymphsystem in den betroffenen Bereichen nach und nach Schaden annimmt, was den weiteren Abtransport der Flüssigkeit zusätzlich verlangsamt. All diese Phänomene bedingen sich gegenseitig, und sie verstärken sich reziprok. Fettgewebsvermehrung und verstärkte Fetteinlagerungen im Zusammenspiel mit Ödembildungen entstehen zunächst an den Oberschenkeln, danach an Hüften und an Unterschenkeln, zuletzt auch an Oberarmen sowie auch im Nacken. Die Krankheit schreitet fortlaufend voran, wobei sie mehrere Stadien durchläuft – bedingt durch den Grad der Fettgewebswucherungen und Menge der Wassereinlagerungen. Dabei verändert sich auch das Hautbild: Die Dermis wird dünner und empfindlicher und verliert an Elastizität. Die Neigung zu Hämatomen nimmt zu, die Verletzlichkeit (Vulnerabilität) steigt. Es steigt auch die Gefahr von Entzündungen, da in schlecht durchblutetem Gewebe das Immunsystem weniger gut zum Einsatz kommen kann. Die befallenen Zonen werden gegen Druck immer empfindlicher, selbst einfaches Berühren kann als schmerzhaft wahrgenommen werden.

Was lässt sich gegen Lipödem tun?

Wichtig ist eine möglichst frühzeitige Erkennung der Krankheit. Je früher die Massnahmen gegen die Auswirkungen des Lipödems einsetzen, umso besser lässt sich das Fortschreiten des Krankeitsbildes eindämmen. Es geht vor allem darum, zu verhindern, dass das Lymphsystem irreparable Schädigungen annimmt. Und weil bei dieser Krankheit die Folge der einen Entwicklung gleichzeitig die Ursache der anderen ist, lassen sich durch Ursachenbekämpfung in einem Bereich auch Erfolge im anderen verbuchen. Schon durch konservative Behandlungen können Symptome gemildert werden. Die Krankheit selber lässt zwar dadurch nicht aufhalten, doch stark verzögern. Wichtig ist zum einen eine Gewichtskontrolle, um das Wachstum der Fettzellen möglichst gering zu halten. Zum anderen muss danach getrachtet werden, Flüssigkeitsansammlungen und –anstauungen am besten zu verhindern, oder sie, wenn sie auftreten, zu beseitigen. Schon mit dem Tragen von Kompressionsstrümpfen, durch Bewegungstherapie und regelmässige Lymphdrainage lässt sich viel erreichen. Der Krankheitsverlauf kann so erheblich hinausgezögert werden. Gerade im Anfangsstadium ist andererseits auch die Fettabsaugung bei Lipödem eine sehr wirkungsvolle Gegenmassnahme. Es geht hier weniger um einen ästhetischen Aspekt, also nicht primär um eine Verbesserung der Körpersilhouette, sondern vielmehr um einen Eingriff zur Reduzierung der Ursachen einzelner Krankheitssymptome: Indem Fett und Fettgewebe entfernt wird, kann gleichzeitig das Lymphsystem entlastet werden (und danach auch besser funktionieren). Druckschmerzen werden vermindert, die Neigung zu Ödembildung wird herangesetzt. Eine Liposuction bei vorliegendem Lipödem erfordert ein äusserst behutsames Vorgehen. Es muss möglichst achtsam abgesaugt werden, um die Blutgefässe und die Lymphe nicht zu verletzen. Hier ist eine sehr schonende Absaugtechnik anzuwenden, und der behandelnde Arzt muss sehr umsichtig sein. Er muss genaue Kenntnis darüber haben, wie er vorgehen muss, und er sollte viel Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringen. Eine Fettabsaugung kann bei Lipödem gute Erfolge bringen. Durch den Eingriff wird das Erscheinungsbild verbessert, Druckschmerzen werden reduziert und insgesamt wird die Lebensqualität der Patientin deutlich gesteigert. Und der Krankheitsverlauf wird hinausgezögert, was für sich die Patientin auch perspektivisch auszahlt.

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