Warum die Anwendung sogenannter Anti-Falten-Cremes nicht sinnvoll ist

Warum die Anwendung sogenannter Anti-Falten-Cremes nicht sinnvoll ist

Cremes, die äusserlich aufgetragen werden, können die Haut geschmeidiger machen, weil sie der Oberhaut Fett und Feuchtigkeit zutragen, und sie dadurch vor Austrocknen schützen helfen. Doch dringen Cremes nur bis in die Epidermis und nicht in tiefere Hautschichten ein. Die Ursache von Falten liegt jedoch gerade in den Hautschichten unterhalb der Epidermis. Herbeiführt werden Falten hauptsächlich durch einen Volumenverlust sowohl des Kollagengeflechtes, als auch der Hyaluronsäure in der Lederhaut (der Dermis oder dem Corium). Weil sie an die Stellen, die ursächlich für die Ausbildung von Falten verantwortlich sind, nicht vordringen können, ist es den Cremes somit (biologisch gesehen) unmöglich, Falten zu beeinflussen. Die sogenannten Anti-Falten-Cremes oder Ani-Age-Cremes, die sich als Faltenkiller ausgeben, sind nicht geeignet, Falten zu reduzieren. Messbare Erfolge sind nur kurzfristig und bestenfalls im Mikrometerbereich zu erzielen, und das individuell sehr unterschiedlich und auch allenfalls nach einem monatelangen, regelmässigen Eincremen. Wobei viele der Cremes sich nicht nur wirkungslos gegen Falten zeigen, sie können nicht selten das Hautbild sogar verschlechtern. Nicht alles was teuer ist, ist auch sinnvoll und wirksam, und oft sind einfache, feuchtigkeitsspendende und rückfettende Cremes ebenso hilfreich wie solche, die preislich um ein Vielfaches höher liegen.

Cremes sind Kosmetika und keine Arzneimittel

Um in tieferen Hautschichten ihre Wirkung entfalten zu können, müssten die Wirkstoffe einer Creme die Hornschicht der Haut überwinden, was sie in aller Regel nicht können. Bei einem tieferen Eindringen von Wirkstoffen wäre das jedoch ein Vorgang, der unter die Arzneimittelverordnung fallen würde. Cremes wären dann Arzneimittel, deren Wirkung erprobt und nachgewiesen werden müsste, sie wären gegebenenfalls verschreibungspflichtig, und es wären dann folglich auch keine Kosmetika mehr. Allein schon darum, weil sie nicht in die Haut endringen, ist somit relativ irrelevant, welche Wirkstoffe sie enthalten. Cremes mit bis zu 40 unterschiedlichen Inhaltsstoffen sind wenig sinnvoll und auch sehr wenig hilfreich. Möglichkeiten, dass Wirkstoffe über die Haut in den Körper eindringen, gibt es zwar, man denke z.B. an den „Trick“, sie in Liposome einzupacken, und sie über diesen Umweg zielgerichtet an bestimmte Stellen im Körper einzuschleusen. Doch eine solche spezielle, aufwändige Aufbereitung wird zwar bei Arzneimitteln, nicht aber bei Hautcremes unternommen. Inhaltsstoffe wie Kollagen oder Hyaluronsäure gelangen jedenfalls über Cremes nicht ins Corium.

Cremes können den Säureschutzmantel der Haut stören

Der natürliche Säureschutzmantel der Haut (Hydro-Lipid-Film) ist eine vom Körper gebildete Emulsion, welche die Haut geschmeidig hält und verhindert, dass Substanzen und Erreger in die Haut eindringen, und dort Allergien oder Infektionen auslösen. Wenn die Haut z.B. stark beansprucht wurde, oder wenn sie trocken ist, kann die Anwendung von pflegenden und aufbauenden Cremes die Schutzfunktion der Haut durchaus unterstützen. Kosmetische Mittel können das Gleichgewicht der hauteigenen Schutzfunktion aber auch empfindlich stören. Bleibt der Säureschutzmantel nach Eincremen nicht intakt, können sich ungewollt Keime ausbreiten und in die Haut eindringen. Auch gegen Substanzen, mit denen sie in Kontakt kommt, ist die Haut dann weniger gut geschützt. Die in den meisten Cremes enthaltenen Konservierungsstoffe, aber auch manche ihrer Ingredienzien lösen in der äusseren Hautschicht nicht selten Allergien und mitunter sogar Ekzeme aus. Allein schon um die allergene Wirkung gering zu halten, werden Cremes meist sehr niedrig dosiert, so dass auch aus diesem Grund ihre Auswirkung, selbst wenn sie potentiell positiv ausfallen würde, eher gering bleibt. Risikobehaftet sind neben den Konservierungsstoffen auch die, vielen Kosmetika beigefügten, Nanopartikel, welche, sobald sie die natürliche Barriere der Haut überwinden und ins Gewebe gelangen, unliebsame Nebenwirkungen herbeiführen können.

Inwieweit Cremes sich positiv auf die Hautalterung auswirken

Cremes sollen beitragen, die Haut elastisch und widerstandsfähig zu halten. Vor allem die fettende Wirkung pflanzlicher Öle und Fette ist dabei hervorzuheben. Nur sehr wenige der angepriesenen Wirkstoffe sind wirklich zu empfehlen. Positiv auswirken können sich Antioxidantien wie Vitamin C, Retinol oder Resveratrol, welche in der Lage sind, freie Radikale (die beim Stoffwechsel entstehen) zu neutralisieren. Antioxidantien helfen mit, DNA-Schäden in den Hautzellen zu vermeiden und tragen somit dazu bei, den Alterungsprozess der Haut zu verlangsamen. Zu empfehlen sind auch Cremes, die einen UV-Schutz bieten, denn neben dem Rauchen ist vor allem die UV-Einstrahlung verantwortlich für das Altern und den Verschleiss der Haut. Ratsam ist, Cremes mit möglichst wenig unterschiedlichen Wirkstoffen zu verwenden, sie nicht miteinander zu kombinieren und das jeweilige Produkt vorab selber einmal gründlich zu testen. Wenn eine Creme einem persönlich hilft, kann man sie weiter verwenden. Das heisst aber noch lange nicht, dass sie bei einer anderen Person ebenso gut wirkt. Der positive Effekt von Cremes beschränkt sich hauptsächlich darauf, dass sie der Oberhaut Feuchtigkeit und Fett zuführen, wobei diese dann glatter erscheint. Mit Cremes können allenfalls winzige, millimeterkleine Fältchen etwas aufgepolstert werden. Gegen bereits gut sichtbare Falten hilft keine, auch noch so hochgelobe und beworbene, teure Creme. Eine sinnvolle und auch effiziente Faltenbehandlung ist hingegen auf minimalinvasivem Wege mittels Unterspritzung mit einem nichtpermanenten Filler (z.B. auf der Basis von Hyaluronsäure) oder durch den Einsatz von Botulinumtoxin möglich.

Haben Sie Fragen?
Gerne erklären wir Ihnen alles
ganz unverbindlich. Rufen Sie
uns an!
Über unseren Callback-Service
rufen wir Sie gerne zurück – an Ihrem Wunschtermin!
Sie erreichen uns zuverlässig
über das Kontaktformular.
Wir melden uns umgehend!