Das Lipödem ist eine nicht heilbare Krankheit des Fettgewebes, welches sich stark vermehrt und zu Stauungen des Lymphabflusses führt. Oft verursachen die Stauungen Schmerzen. Darum ist es sinnvoll, die Symptome zu behandeln, um den Patientinnen Linderung zu verschaffen. Hierzu ist die Fettabsaugung ein geeignetes Mittel. Sie wirkt zwar nicht nachhaltig, denn das erkrankte Fettgewebe wächst erneut nach, doch verbessert diese Massnahme den Abfluss der Gewebsflüssigkeit und lindert die Schmerzsymptome. Ausserdem verbessert eine Absaugung auch die Körperkontur, was einen positiven Einfluss auch auf die Psyche der Patientin hat.
Inwieweit kann die Liposuction gegen Lipödem helfen?
Ein Lipödem kann nicht geheilt werden. Es ist eine fortschreitende Krankheit. Das wuchernde Fettgewebe lässt sich jedoch mit der Fettabsaugung reduzieren. Leider ist das Resultat nicht bleibend, weil das Fettgewebe kontinuierlich nachwächst. Darum muss nach einem gewissen Zeitabstand, der sich nach dem Krankheitsverlauf richtet und individuell unterschiedlich ist, erneut abgesaugt werden. Sukzessive können es dann drei oder mehr Fettabsaugungen werden. Ganz wichtig ist dabei aber, die erstmalige Behandlung in Teilschritten, bzw. in mehreren Sitzungen vorzunehmen. Denn nur so kann der Lymphfluss kontrolliert werden. Je vorsichtiger und präziser man bei der Fettabsaugung vorgeht, umso besser sind Auswirkung und Ergebnis.
Wie ist die Nachbehandlung?
Nach dem Eingriff empfiehlt es sich, Stützstrümpfe bzw. eine Stützstrumpfhose zu tragen. Ganz wichtig ist ausserdem, dass im Anschluss zur Fettabsaugung endermologische Massagen durchgeführt werden, die regelmässig wiederholt werden sollten. Durch die Massage werden Lymphfluss und Durchblutung gefördert. Beides wirkt sich positiv auf die Beschwerden aus. Hilfreich kann auch eine Lymphdrainage oder eine Kompressionstherapie sein. All diese zusätzlichen Hilfsmassnahmen sollten ein Leben lang in regelmässigem Rhythmus wiederholt werden. Sie reduzieren die Stauungen der Gewebsflüssigkeit und lindern die Schmerzen.
Wie lange hält das Ergebnis an?
Das Fettgewebe wächst auch nach der Fettabsaugung unweigerlich weiter, so dass das Ergebnis nicht von Dauerhaftigkeit ist. Allerdings kann es bis zu zehn Jahren dauern, bis eine erneute Liposuctiuon notwendig wird. Weil die Krankheit individuell sehr unterschiedlich voranschreitet, können die Zeitabstände sehr stark differieren. Eine Rolle spielt dabei einerseits der Wunsch nach einem optischen Ergebnis, andererseits die tatsächliche Erfordernis eines Eingriffs zur Verkleinerung der Ödeme. Selbst bei stark ausgeprägtem Schweregrad der Krankheit übernehmen die Krankenkassen aber nur selten die Kosten einer Fettabsaugung.
Welches sind alternative nichtoperative Massnahmen?
Das Fettgewebe lässt sich nicht durch andere Massnahmen reduzieren. Doch lässt sich das Krankheitsbild durch die bereits angesprochenen konservativen Methoden verbessern. Wie bereits dargestellt, lindern endermologische Massagen, Lymphdrainage und Kompressionstherapie die Schmerzen und sind sehr zu empfehlen. Man sollte sie regelmässig durchführen lassen.