Hyperhidrose – Schwitzen über das normale Mass hinaus

Hyperhidrose ist der medizinische Ausdruck für krankhaft vermehrtes Schwitzen (griechisch: hyper = zu viel, hidros = Wasser). Manche Menschen schwitzen am ganzen Körper übermässig stark (generelle Hyperhidrose), andere schwitzen nur an einzelnen Körperstellen verstärkt (lokalisierte Hyperhidrose) - meist in den Achselhöhlen (axilläre Hyperhidrose) an Händen und/oder Füßen (palmoplantare Hyperhidrose) oder im Gesicht und am Kopf. Von Hyperhidrose spricht man dann, wenn die produzierte Schweißmenge deutlich über das für die Wärmesteuerung (Thermoregulation) benötigte Mass hinausgeht.

Thermoregulatorisches und emotionales Schwitzen

Grundsätzlich unterscheidet man von der Ursache bzw. von dem auslösenden Anstoss her zwei Formen des Schwitzens: das thermoregulatorische und das emotional bedingte Schwitzen. Diese werden durch unterschiedliche zentrale Regelkreise kontrolliert. Im Fall des thermoregulatorischen Schwitzens geht die Reizleitung hauptsächlich vom Hypothalamus aus, beim emotional bedingten Schwitzen geschieht das hauptsächlich vom limbische System her. Zu beachten ist jedoch, dass die Trennung von thermoregulatorischem und emotional bedingtem Schwitzen nicht absolut ist - eine gegenseitige Beeinflussung und Überschneidung ist nachgewiesen. Bei Hyperhidrose geht es nicht um das thermoregulatorische, sondern um das emotional bedingte Schwitzen in stark erhöhtem Umfang. Willentlich kann es nicht kontrolliert werden. Vielmehr tritt es ohne sichtlichen Grund und oftmals auch in Form von Schweissausbrüchen auf.

Formen der Hyperhidrose

Das exzessive Schwitzen, die primäre Hyperhidrose, kann entweder generalisiert oder fokal (also örtlich begrenzt) vorkommen. Die häufigste Form, die primäre fokale Hyperhidrose, betrifft vor allem Achseln, Füße, Hände oder das Gesicht (und Kopf), also Areale, die vor allem für das emotionale Schwitzen verantwortlich sind. Die sekundäre Hyperhidrose entsteht hingegen durch Störungen des zentralen oder peripheren Nervensystems, oft in Zusammenhang mit einer Grundkrankheit. An dieser Stelle soll noch das gustatorische Schwitzen („Geschmacksschwitzen“) erwähnt werden, das beim Genuss von Nahrungsmitteln auftritt, jedoch eine seltene Sonderform der Hyperhidrose darstellt.

Fliessende Übergänge

Häufig finden sich fliessende Übergänge zwischen normalem und krankhaftem Schwitzen. Hyperhidrose ist nicht mit normalem Schwitzen vergleichbar: Der Schweiss fließt so stark, dass Hemden ständig Flecken haben, das Gesicht meist schweissnass erscheint oder die normale Funktion der Hände beeinträchtigt ist. Die Betroffenen leiden erheblich unter dem Schwitzen und sind oft in ihren beruflichen und privaten Aktivitäten massiv eingeschränkt. Etwa 2% der Menschen leiden darunter. Männer produzieren übrigens etwa doppelt so viel Schweiss wie Frauen – sowohl als Gesunde als auch bei Hyperhidrose. Somit sind Männer von den unangenehmen Auswirkungen der Hyperhidrose in der Regel auch stärker betroffen als Frauen.

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