Die exponierte, äussere Hautschicht verrät ganz besonders den Beginn und das Voranschreiten der Alterung. Doch alle Schichten der Haut sind von Alterungserscheinungen betroffen. Es handelt sich um nicht aufzuhaltende Prozesse, die schleichend fortschreiten. Wie schnell das geht und wie ausgeprägt die Veränderungen sind, hängt von der persönlichen Veranlagung ab, ist aber auch stark beeinflusst von äusseren Faktoren wie Sonneneinwirkung, mechanischer Strapazierung oder dem Ausgesetztsein schädigender Stoffe.
Was ist die Epidermis?
Die Oberhaut oder Epidermis bildet die äußere, sichtbare Schicht der Haut. Sie besteht zum überwiegenden Teil aus Korneozyten, das sind ziegelsteinartig aufeinandergesetzte und mit Hornschichtlipden verbundene Keratinozyten, die nach aussen hin zunehmend verhornen. Die Hautzellen wachsen nämlich langsam von innen, von der Basalzellenschicht nach aussen, zur Hornschicht, wo sie schliesslich abgeschliffen werden. Auf dieser Wanderung nach aussen verlieren sie nach und nach ihren Zellkern, werden zunehmend flacher und starrer. Sie verhornen. Von innen nach aussen hin unterscheiden wir in der Epidermis die Keimschicht, die Stachelzellenschicht, die Körnerzellenschicht und die Hornschicht. Bei der weiblichen Haut besteht die Epidermis aus etwa 14 - 20 Zellenlagen, bei der männlichen aus etwa 30 Zellenlagen.
Wie altert die Epidermis?
Sie verdünnt sich zunehmend. Die Retezapfen, mit der sie mit der Unterhaut verbunden ist, verringern sich und verschwinden mit der Zeit ganz. Dadurch wird die Epidermis verschiebbar und verletzlicher. Die Basalzellenschicht verliert an Volumen. Darum wachsen immer weniger Keratinozyten nach. Entsprechend weniger dieser Hautzellen wandern nach aussen. Die Haut regeneriert sich nur noch verlangsamt. Ihre Verletzbarkeit durch mechanische Einwirkung nimmt zu, und die Wundheilung nach Verletzungen verzögert sich immer mehr. Die Hornschichtlipide verändern sich in ihrer Zusammensetzung. Die Haut wird trockener, und ihre Schutzwirkung gegen von aussen einwirkende Substanzen nimmt ab. Immer weniger kann sich der schützende Wasser-Fett-Film der Haut ausprägen, weil sich die Produktion der Talg-und Schweissdrüsen verringert. Die Haut wird reizbarer. Die Langerhanszellen, die Aussenposten des Immunsystems, nehmen ab. Das Immunsystem wird dadurch geschwächt. Auch die Melanozyten verringern sich, und die Melaninproduktion nimmt ab, was sich am Ergrauen der Haare abzeichnet. Der Schutz gegen Sonneneinwirkung lässt nach. Durch unregelmässig ausgeschüttetes Melanin bilden sich Pigmentansammlungen, die sogenannten Altersflecken.