Die Hyperhidrosis facialis, das verstärkte Schwitzen im Gesicht sowie am Kopf

Übermässiges Schwitzen im Gesicht ist nicht ganz so häufig, wie andere Formen der Hyperhidrose. Immerhin wird geschätzt, dass etwa jeder Zehnte unter Hyperhidrose Leidende davon betroffen ist. Es handelt sich hier um eine Neigung oder Disposition, selbst bei einem relativ geringen Temperaturanstieg oder auch bei eher geringer körperlicher Anstrengung im Gesicht bereits arg ins Schwitzen zu geraten. Zu Schweissausbrüchen kommt es besonders an der Stirn, im Bereich der Schläfen, sodann am Haarboden (im Nacken) sowie vereinzelt an Nasenflügeln und an der Oberlippe. Verstärktes Schwitzen im Gesicht kann sehr lästig sein. Es führt nicht selten zu Beeinträchtigungen im Beruf. Dabei verstärkt der Stress, der infolge eines Schweissausbruches entsteht zusätzlich noch die Schweissproduktion, so dass sich das Problem dadurch potenziert. Die Folge können psychische Anspannungen und soziale Isolierung sein, wenn Betroffene sich nicht mehr in die Öffentlichkeit trauen. Die Hyperhidrosis facialis tritt öfters auch im Zusammenhang mit Erythrophobie, der Angst vor dem Erröten, auf.

Die Auslöser verstärkten Schwitzens

Ausgelöst werden Schweissausbrüche, also eine zu heftige Reaktion des Körpers, entweder von nervlichen Botschaften des thermoregulatorischen Zentrums im Hypothalamus oder auf Nervenimpulse des sympathischen Teiles des vegetativen Nervensystems. Entsprechend ist die verstärkte Schweissausschüttung zum einen bedingt durch eine empfindliche Reaktion selbst auf kleine Temperatursteigerungen, zum anderen aber auch auf Gefühlsregungen oder psychischen Druck. Oftmals sind bei Hyperhidrosis facialis beide Ursachen in kombinierter Form zu beobachten.

Konservative Mittel

Als Gegenmassnamen kommen vorerst konservative Behandlungsformen in Betracht, wobei hier vor allem die Anwendung von Lösungen auf der Basis von Aluminiumchlorid zu nennen ist. Diese Substanz muss aber sehr vorsichtig aufgetragen werden, um Augenreizungen zu vermeiden. Zudem ist die Haut im Gesicht besonders empfindlich, so dass sehr präzise und umsichtig vorgegangen werden muss. Die Leitungswasseriontophorese ist im Gesicht relativ schwierig einzusetzen, weil das Gesicht, anders als Hände und Füsse, nicht komplett ins Wasserbad untergetaucht werden kann. Allerdings ist das unter Verwendung einer Schaumstoffmaske in begrenztem Umfang möglich. Ein anderer Ansatz zur Bekämpfung des Gesichtsschwitzens wäre eine medikamentöse Behandlung, z.B. der Einsatz von Anticholinergika, wobei jedoch belastende Nebenwirkungen auftreten können.

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Optional: eine Off-label-use-Behandlung mit Botulinumtoxin

Eine weitere Behandlungsmethode, in diesem Fall jedoch Off-label-use, kann das Injizieren von Botulinumtoxin sein. Auch bei einer solchen Therapie muss extrem vorsichtig vorgegangen werden. Äusserst wichtig ist, das Nervengift nur sehr oberflächlich zu spritzen, damit es nicht zum Ansatz der Gesichtsmuskeln eindringt, denn das könnte die Gesichtsmimik beeinträchtigen. Im Augenbereich ist besondere Vorsicht geboten, um eine Lähmung des Augenlids zu vermeiden. Besonders nützlich ist die Botulinumtoxin-Behandlung wenn es sich um eine fokale Hyperhidrose handelt, die nur bestimmte, begrenzte Bereiche des Gesichtes betrifft. An dieser Stelle muss aber ausdrücklich betont werden, dass der Wirkstoff Botulinumtoxin für diese Form der Behandlung in der Schweiz nicht zugelassen ist!

Die Sympathikus-Blockade

Schliesslich kann auch bei Hyperhidrosis facialis eine Blockade des transthorakalen Sympaticus in Erwägung gezogen werden, wobei vorher sehr gründlich abgewogen werden sollte, ob die zu erwartende Wirkung die nicht auszuschliessenden Risiken und Nebenwirkungen rechtfertigen können.