Iontophorese – eine Methode zur Eindämmung des starken Schwitzens an den Gliedmassen

Als konservative Behandlungsmethode, die schon seit Jahrzehnten mit gutem Erfolg gegen Hyperhidrose eingesetzt wird, ist die sogenannte Iontophorese (auch Leitungswasseriontophorese oder auch Ionophorese) zu nennen. Es ist eine Therapie mit schwachem elektrischem Gleichstrom (mit einer Stromstärke zwischen 10 und 25 Milliampere und einer Spannung von bis zu maximal 60 Volt), wobei das Medium, durch das der Strom zugeleitet wird, normales Leitungswasser ist. Wie die Therapie genau wirkt, wurde vom wissenschaftlichen Aspekt her noch nicht restlos nachvollzogen. Man vermutet, dass der Schwachstrom die Nervenrezeptoren der ekkrinen Schweissdrüsen beeinflusst bzw. blockiert und dadurch die Schweissproduktion verringert. Auch wenn das Funktionsprinzip nicht geklärt ist, so sprechen die erzielten Ergebnisse, die gute Erfolgsquote für dieses Verfahren.

Das Behandlungsgerät

Für die Iontophorese ist ein speziell dafür entwickeltes Behandlungsgerät erforderlich. Das Gerät ist so konzipiert, dass Stromstärke sowie Stromspannung variabel eingestellt werden können. Ausserdem sind Schutzmechanismen eingebaut, die einen Stromschlag ausschließen und die auch den sogenannten Weidezauneffekt verhindern, der auftreten könnte, wenn die Gliedmassen plötzlich aus dem Wasserbad, in dem der Strom fliesst, herausgezogen werden. Die Behandlung ist somit sehr sicher; gesundheitliche Schäden sind ausgeschlossen. Die Iontophorese zeigt nicht bei jedem Patienten gleichermassen eine gute Wirkung. Sofern eine solche aber festgestellt wird, die Therapie sich also als erfolgreich herausstellt, kann der Patient ein solches Gerät selber anschaffen und die Therapie dann zuhause durchführen.

Erfolge nur bei wiederholter Anwendung

Die Behandlung selber ist zwar einfach, doch erfordert sie Zeit und Ausdauer. Dazu stellen sich die Erfolge nur langsam ein. Hat der Patient aber einen „langen Atem“ und entwickelt er Durchhaltekraft, so kann dieses einfache Verfahren zu erstaunlichen Erfebnissen führen. Die Iontophorese eignet sich am besten gegen Hyperhidrose an den Händen und an den Füssen (Hyperhidrosis palmaris und Hyperhidrosis plantaris), weil die Extremitäten bequem in das vorgesehene Gefäss, in dem der Schwachstrom durch das Wasser geleitet wird, hineingelegt werden. Mit gewissen Abstrichen können auch die Achselbereiche behandelt werden, indem mit Wasser getränkte Schwämme unter den Achseln platziert werden. Noch schwieriger wird es bei Gesichts-Hyperhidrose, bei der spezielle Masken zum Einsatz kommen müssten, wozu eher abgeraten wird.

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Der Behandlungsablauf

Eine Therapie beginnt mit täglichen Anwendungen des Schwachstrombades von 10 bis 20 Minuten. Zunächst geschieht das unter ärztlicher Aufsicht. Das Gerät wird so eingestellt, dass lediglich ein leichtes „Kribbeln“ verspürt wird, dass keinesfalls jedoch ein Brennen oder gar ein schmerzhaftes Stechgefühl entsteht. Nachdem die Behandlung konsequent zwei Wochen lang durchgeführt wurde, stellen sich in der Regel erste Ergebnisse ein. Im Folgenden kann die Therapie stufenweise auf Anwendungen an fünf, danach auf vier und drei Wochentagen herabgesetzt werden. Nach etwa zwei Monaten reichen dann eine bis zwei Behandlungen pro Woche aus, um das Resultat zu halten. Wichtig ist die Regelmässigkeit der Anwendungen. Die Wirkung setzt individuell unterschiedlich ein, bei dem einen Patienten schneller, bei dem anderen langsamer. Belegt ist eine Erfolgsquote von über 80%. In selteten Fällen kann eine Gewöhnung des Körpers an die Therapie einsetzen, wodurch der erzielte Behandlungserfolg dann zurückgeht.

Vorteile und Nachteile

Die Vorteile der Iontophorese liegen in der Einfachheit des Verfahrens sowie darin, dass es kein invasiver Eingriff ist und dass auch keine Wirksubstanzen in den Körper kommen. Als nachteilig kann der relativ hohe Zeitaufwand bei anfänglicher Behandlung sowie die nicht geringen Anschaffungskosten für ein Heimgerät ins Feld geführt werden. Gleichwohl ist die Behandlungsmethode, zumal gegen die Hyperhidrose an Handflächen und Fusssohlen, eine bewährte, anerkannte und auch zumeist effektive Alternative.