Sind Kosmetika für die Haut wirklich unentbehrlich, oder kann auf sie verzichtet werden?

Sind Kosmetika für die Haut wirklich unentbehrlich, oder kann auf sie verzichtet werden?

Schon allein die Tatsache, dass andauernd nach Formeln und Rezepturen für ein Allheilmittel gegen die Hautalterung gesucht wird, dass regelmäßig das angeblich Wunder bewirkende Elixier auf dem Kosmetikmarkt auftaucht (um dann vielleicht bald wieder zu verschwinden) zeigt uns auf, dass es wirklich wirksame Anti-Age-Mittel nicht gibt. Die von der Werbung angepriesenen Wundermittelmittel unterschiedlicher Art sind – leider – nichts anderes als Präparate mit ganz simplen Basisingredienzien, denen hochtrabend klingende Zusatzstoffe beigefügt wurden. Sie gaukeln märchenhafte Effekte vor, sind in Wirklichkeit jedoch wirkungsneutral. Sie sollen die oft erst durch die Werbung erweckten Wunschvorstellungen der Kundinnen und Kunden bedienen. Vor den vielfältigen, weit überzogenen Marketing-Behauptungen der Kosmetikbranche sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Und genauso wenig sollte man selbsternannten Experten oder Influencern aus den Social-Medias, sich als Kenner hochstilisieren, trauen. Ja, selbst bei einigen Arztkollegen könnte ein Interessenkonflikt eintreten, beispielsweise wenn sie bei einem Kosmetikhersteller eine Nebentätigkeit wahrnehmen und demzufolge auch nicht mehr völlig objektive Aussagen zu einem Kosmetikprodukt oder allgemein zu Kosmetika treffen werden. Dabei ist es gerade eine Aufgabe der Ärzte, Patienten von erwiesenermassen unsinnigen Produkten anzuraten, ja sie sogar davor zu warnen.

Braucht man tatsächlich Kosmetika, oder geht es auch ohne?

Verfolgt man die allenthalben verbreiteten Werbeslogans der Kosmetikbranche, so könnte man zu glauben geneigt sein, dass es ohne Kosmetika gar nicht mehr gehe. Aber sind Kosmetika wirklich unentbehrlich? Sofern Patienten Hautprobleme haben, sind Kosmetika fehl am Platz. Weil Veränderungen auf der Haut nicht immer harmlos sind, sondern Hautkrankheiten sein können und sollte im Zweifelsfall besser ein Hautarzt hinzugezogen werden. Der Dermatologe wird alles dransetzen, dem Patienten zu helfen, mit einer richtigen Diagnose und mit der richtigen Behandlung. Behandelt wird mit Arzneimitteln, also mit pharmazeutischen Präparaten, die genau auf ihre Wirksamkeit geprüft wurden. In den meisten Fällen kann dabei ein signifikanter Erfolg, eine Heilung verzeichnet werden. Liegt aber kein wirkliches Hautproblem vor, so gibt es aus medizinischer Sicht keinen Grund, Kosmetika anzuwenden, denn sie sind fast durchgehend wirkungslos (oder zumindest extrem wirkungsarm). Weil sie keine Heilwirkung haben und, wenn überhaupt, auch in nur äusserst begrenzter Form sichtbare Verbesserungen des Hautbildes in irgendeiner Art herbeiführen können, ist von ihrer Anwendung generell abzuraten. Vor allem auch dann, wenn solche wirkungslosen Produkte auch noch sündhaft teuer sind. Allenfalls ganz einfache Hautpflegecremes, anwendbar z.B. wenn die Hände nach häufigem Geschirrspülen rissig werden, können manchmal hilfreich sein. Eigentlich braucht normale und gesunde Haut aber keine Kosmetika. Und kranke Haut braucht sie noch weniger.

Inwieweit können Kosmetika sogar schädlich sein?

Wenn sie schon in den allermeisten Fällen ohne Wirkung bleiben, also nicht hilfreich sind, können Kosmetikprodukte unter Umständen sogar kontraproduktiv sein und das Gegenteil dessen bewirken, was sie bezwecken bzw. zu erreichen versprechen? Manchmal leider ja! Unsere Haut ist zwar robust und durch den Lipid-Wasserfilm weitgehend geschützt, doch kann sie recht empfindlich auf bestimmte Wirkstoffe reagieren. Enthalten Kosmetika solche Inhaltsstoffe, so können diese bei manchen Personen eine Allergie auslösen oder sogar zu einem Ekzem führen. Auch wenn es selten so weit kommt, so kann auch ein Zuviel an Cremes der Haut schaden. Dies kommt beispielsweise bei der sogenannten Stewardessen-Krankheit zum Tragen, eine Juckflechte im Gesicht, begünstigt durch eine Überpflegung der Haut. Wenn zu viel Fette durch Salben und Cremes auf die Haut gelangen, wird diese dadurch richtig versiegelt. Sie beginnt zu quellen und kann sich nicht mehr in hinreichender Weise regenerieren. Vordergründig wird die Quellung mitunter positiv gesehen, weil dadurch gegebenenfalls Falten reduziert werden. Doch langfristig wird die Haut durch ständiges, mehrschichtiges Aufbringen von Make-Up, Sonnenschutz und anderen Cremes geschädigt, so dass sie zu atrophieren beginnt. Atrophierte Haut ist Eintrittspforte für diverse Erreger, mit denen unsere Haut normalerweise problemlos fertig wird, gegen die gesunde Haut genügend Abwehrmittel bereit hat, um sie in Schach zu halten.

Wer glaubt, auf Kosmetika nicht verzichten zu können, sollte auf ganz einfache, verträgliche Präparate zurückgreifen und sie nicht regelmässig, sondern nur bei Bedarf anwenden, und dann auch möglichst zurückhaltend.

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